Wort zum Sonntag
Diese Daten aus dem Jahr 2021 hat die Statistik Austria präsentiert. Rund 6,1 Millionen Männer und Frauen bekennen sich zum Christentum, 745.600 Personen fühlen sich dem Islam zugehörig. Während die Zahl der katholischen und evangelischen Christen zurückgeht, wächst die Zahl der orthodoxen Christ/innen und der Muslime sowie der Religionslosen. Die Wiener Religionssoziologin Regina Polak überraschen die Zahlen nicht, wie sie gegenüber Kathpress sagte.
Polak spricht von einem „Umbau der sozioreligiösen Landschaft Österreichs“, einem Land, das mehr und mehr von religiöser Pluralität gekennzeichnet ist. Verantwortlich dafür seien mehrere Faktoren: die Säkularisierung, Pluralisierung, Zuwanderung und die demografische Entwicklung. Im europäischen Vergleich zeige sich in Österreich eine sehr hohe Zugehörigkeit zu einer Religion.
Dieser Tatsache wird allerdings laut der Religionssoziologin im öffentlichen Diskurs zu wenig Bedeutung beigemessen. „Dass Religion ganz grundsätzlich in der Gesellschaft an Bedeutung verliert, wie gemeinhin behauptet, spiegelt sich in diesen Zahlen jedenfalls sicher nicht wider“, so Polak wörtlich: „Religion hat für die Menschen Bedeutung. Religion bleibt Thema.“
Die katholische Kirche sei längst dabei, ihren Ort in der Gesellschaft neu zu definieren. „Bei 6 Millionen Christinnen und Christen im Land müsste Österreich eigentlich anders aussehen, wenn alle ihren Glauben ernst nehmen“, so Polak.
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