Wort zum Sonntag
Vor 15 Jahren stellte Waltraud Klasnic ihr Team, die Klasnic-Kommission, vor.
Seit Wochen verzeichneten die diözesanen Ombudsstellen für Missbrauch und Gewalt in der Kirche „Rekordzahlen“. Damals nahm mit der von Waltraud Klasnic geleiteten Opferschutz-Anwaltschaft eine neue Anlaufstelle ihre Arbeit auf. Klasnic sah das als ein wichtiges zusätzliches Angebot, „weil das von mir zusammengestellte Team wirklich unabhängig von der Kirche arbeiten kann. Dass dafür Bedarf und Interesse bestehen, zeigen die rund 500 Anrufe, die wir bereits im April erhielten. Das waren nicht lauter Opfer oder Angehörige, sondern auch Leute, die mithelfen wollen, dass die Missbrauchsprobleme in der Kirche ordentlich gelöst werden.“
Im Zentrum ihrer Arbeit, so Klasnic, standen die Opfer. „Sie sollen mit ihren Schicksalen Gehör finden. Sie sollen Unterstützung bekommen, wenn es darum geht, Aussprachen oder Entschuldigungen mit Tätern herbeizuführen oder auch entsprechende Therapien oder finanzielle Entschädigungen zu bekommen.“ Weiters führte sie aus: „Wenn es in einer Familie Probleme gibt, dann heißt es, Verantwortung zu übernehmen. Das gilt jetzt für mich auch als Katholikin. Ich würde das aber nicht tun, wenn ich nicht überzeugt wäre, dass es der Kirche wirklich ernst ist, die Dinge in Ordnung zu bringen.“
Die Kirchenzeitung beschrieb Waltraud Klasnic als eine Frau, die gelernt habe zuzupacken – beim Aufbau des gemeinsamen Transportunternehmens mit ihrem Ehemann, als Gemeinde- und Frauenpolitikerin, als „Landeshauptmann“ der Steiermark (1996 bis 2005) oder als Präsidentin von Hospiz Österreich (seit 2008). Als Vorsitzende des Zukunftsfonds der Republik Österreich hatte sie zudem auch mit Opferentschädigung (NS-Zwangsarbeiter) zu tun.
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