Wort zum Sonntag
Hilfsorganisationen appellieren im Vorfeld von Silvester, das Geld nicht buchstäblich in Form von Feuerwerkskörpern zu verbrennen, sondern es als Spenden sinnvoll einzusetzen.
Entsprechende Aufrufe haben "Jugend Eine Welt" und die "VinziWerke" lanciert. So rief "Jugend Eine Welt"-Geschäftsführer Reinhard Heiserer dazu auf, das für Feuerwerkskörper vorgesehene Geld lieber für dringend benötigte Ukraine-Nothilfe zu spenden: "Gerade in Zeiten wie diesen, in denen in der Ukraine Millionen Menschen tagtäglich von Raketenangriffen betroffen und massivem Leid ausgesetzt sind, ist jeder Silvesterkracher mehr als unangebracht." Für die Nothilfe im Inland sammeln indes die Grazer "VinziWerke", die aufrufen, verschenkte Gutscheine "sinnvoll einzusetzen" - etwa in Form von Spenden.
"Jugend Eine Welt" ist seit vielen Jahren in der Ukraine in Form von Projektpartnerschaften aktiv - außerdem auch in der Slowakei, Polen, Rumänien und der Republik Moldau. Dort werden Schlafplätze, Lebensmittel, Transporthilfen und psychologische Betreuung zur Verfügung gestellt. Außerdem fließen Spendengelder in die Integration geflüchteter Menschen und in Hilfen für Mütter mit Kindern.
Unterstützt werde weiters das Kinderspital in Odessa u.a. mit Medikamenten und Lebensmittelpaketen sowie Winterausrüstung. "Die Menschen in Odessa frieren. Stundenlange Stromausfälle aufgrund der russischen Drohnenangriffe auf die Energieversorgung sind mittlerweile bitterer Alltag. Unsere ProjektpartnerInnen aus dem Kinderspital Odessa berichten uns von dramatischen Zuständen. Zuletzt mussten Neugeborene auf der Intensivstation sogar händisch beatmet werden, da es keinen Strom gab", so Geschäftsführer Heiserer.
Amrita Böker, Koordinatorin der "VinziWerke", verwies auf die enorme Anzahl an zu Weihnachten verschenkten Gutscheinen in Höhe von über 735 Millionen Euro. Böker: "Einige Menschen befinden sich in der glücklichen Situation, dass sie heuer mit Geld beschenkt wurden, aber keine offenen Wünsche mehr haben. Wir möchten diese Menschen einladen, ihre Geschenke sinnvoll einzusetzen. Not und Armut bestehen leider auch nach den Feiertagen und wir sind über jede Unterstützung dankbar."
Die "VinziWerke" sind 1990 aus der Vinzenzgemeinschaft Eggenberg entstanden, die sich um jene Menschen kümmert, die aus der Bahn geraten sind und deshalb in Armut leben. In den mittlerweile 40 Institutionen der "VinziWerke"in der Steiermark, Wien und Salzburg finden täglich bis zu 450 Personen Unterkunft und 1.700 Personen werden mit Essen und Lebensmitteln versorgt. Die Vinzenzgemeinschaft Eggenberg ist eine von 146 Vinzenzgemeinschaften in Österreich, weltweit sind es 50.000 in 148 Ländern.
Wort zum Sonntag
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>