Wort zum Sonntag
„Der Ad-limina-Besuch war für uns eine Ermutigung, den Dialog für Österreich fortzusetzen“, sagte Diözesanbischof Maximilian Aichern zum Besuch der österreichischen Bischöfe in Rom. Der „Dialog für Österreich“ hatte zuvor durch eine breite basiskirchliche Diskussion von 270 Delegierten zu mehreren moderaten Reformforderungen geführt. Bereits zum vierten Mal hatte der Linzer Bischof Maximilian Aichern an einem Ad-limina-Besuch teilgenommen.
Noch nie zuvor war so offen und freundschaftlich über die Anliegen der Kirche Österreichs diskutiert worden, betonte Aichern: „Wir konnten alle unsere Anliegen vorbringen, die uns bewegen, das war noch nie so gut.“ Der Inhalt dieser Einzelgespräche mit den Bischöfen galt zwar als vertraulich. Klar war aber, dass Reformforderungen, wie Lockerung der katholischen Sexualmoral oder das Frauendiakonat, besprochen wurden.
Nach dem an sich recht versöhnlichen Ad-limina-Besuch eskalierte der Streit um St. Pöltens Bischof Kurt Krenn. Krenn kritisierte, dass er die letzte Fassung des Berichts der Bischofskonferenz an den Vatikan nicht gesehen hätte. Schönborns Vorwurf, Krenn habe die Unwahrheit gesagt, quittierte der St. Pöltner Oberhirte mit den Worten: „Mir genügtʼs, wenn die Lügner das Maul halten.“
Matthäus Fellinger, Chefredakteur der Kirchenzeitung, kommentierte dazu: „Österreichs Kirche und jene, denen nicht gleichgültig ist, wie es um diese Kirche steht, können sich nur wundern. Ist das der neue Ton? Der Ad-limina-Besuch der österreichischen Bischöfe dürfte für Bischof Dr. Kurt Krenn nicht nach Erwarten gelaufen sein. Kein einziger der Vorschläge der Delegiertenversammlung von Salzburg ist vom Papst abgelehnt worden.“
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