Rosalia Hasibether
Kategorie: Einzelpersonen
So stirbt man – das war ihr Gedanke, als Rosalia Hasibether am Faschingsdienstag 1976 auf dem Schulweg unter den Zug geraten war. „Ich kann mich von niemandem verabschieden“, dachte sie noch. Sie erwachte am Aschermittwoch. Sie war fünfzehn. Rosalia Hasibether hat damals ihre Beine verloren – und steht trotzdem fest im Leben. Lehrerin konnte sie nicht werden, aber sie hat beruflich Fuß gefasst als Landesbedienstete an der heutigen Pädagogischen Hochschule des Landes. Sie hat geheiratet und ist Mutter von drei Kindern – und sie hat vor allem ein Gespür dafür, wie es Menschen in ähnlichen Lebenssituationen geht. Als sie nach dem Unfall heim auf den Bauernhof kam „haben sie mich – auf Händen getragen“. Über Stiegen konnte sie nicht gehen. Doch viele haben ihr geholfen: in der Schule, daheim. „Deshalb möchte ich auch anderen helfen“, erzählt Frau Hasibether. Seit fünf Jahren leitet sie einen Gesprächskreis für Mädchen und Frauen mit Behinderungen im Linzer Haus der Frau. An jedem der monatlichen Abende kommen rund zehn Frauen, insgesamt haben etwa 40 Frauen hier Ansprechpartnerinnen gefunden. Ob blind, gelähmt, schwerhörig oder muskelkrank – hier erfahren Menschen Aufmerksamkeit und fassen Mut zum Leben.
Herzliche Gratulation!