Ein Raumteiler aus Paramenten und ein Granitaltar mit neuer Leichtigkeit: Die Tragweiner Kirche zeichnet sich durch bemerkenswerte Details aus, gestaltet vom Künstlerpaar „PRINZGAU/podgorschek“.
Drei Wünsche hatte Pfarrer Hainzl zu Beginn der Renovierung: Warmes Licht sollte den Kirchenraum erfüllen, die Bänke sollten einen Mittelgang freilassen und das zugemauerte Fenster im Presbyterium sollte wieder offen sein. Drei Wünsche, die in Erfüllung gegangen sind. Nach zwölf Jahren der Planung wurde Ende März der Altar feierlich gesegnet – in einem neu gestalteten Kirchenraum.
Bestehendes behutsam einbinden
Das Künstlerpaar PRINZGAU/podgorschek – beide sind mit Linz und Tragwein familiär verbunden – haben bereits bestehende Elemente in ihr künstlerisches Konzept eingebunden. Volksaltar und Ambo aus dem Jahr 1968 wurden durch je eine Holzplatte erweitert. Scheinbar schwebend verleihen sie den steineren Blöcken eine neue Leichtigkeit. Kerzen- und Blumenhalter neben dem Altar wurden ebenfalls aus Granit gefertigt. Ihre Formen deuten eine Ellipse an, die sich im Schriftenstand und in einer silbernen Holzplatte an der Emporenwand wiederholt.
Boden und Raumteiler
Das Material von Altar und Ambo setzt sich im Boden fort und verbindet Presbyterium und Kirchenraum. Graue Granitplatten und Solnhofner Platten in Brauntönen wurden abwechselnd verlegt und setzen einen besonderen Akzent. „Der Boden und der Raumteiler sind einzigartig“, bestätigt die Künstlerin Brigitte Schindlauer, die mit ihrem Partner Wolfgang Podgorschek 2009 mit der künstlerischen Gestaltung beauftragt wurde. Für den kunstvoll gestalteten Vorhang, der den Kirchenraum auf der Höhe der Empore abteilt, haben sie nicht mehr verwendete Paramente aus Kirchen gesammelt. Studentinnen der Universität für angewandte Kunst Wien haben den Raumteiler gefertigt. Das Kunst- und das Liturgiereferat haben sich nach reiflicher Überlegung für einen solchen entschieden, weil die Paramente achtsam und auf künstlerische Weise in der Kirche wiederverwendet werden.
Lächelndes Lamm
„Wir Tragweiner sind ein Stück zusammengerückt“, freut sich Maria Moser. Die PGR-Obfrau ist eine von vielen, die sich intensiv für die Renovierung der Kirche eingesetzt haben. Sie verlief nicht immer reibungslos. Doch angesichts des hellen Raums in Farben aus dem 16. Jahrhundert überwiegt die Freude bei allen Beteiligten. Sie spiegelt sich in einem Fresko, das bei der Entfeuchtung der Wände entdeckt wurde und aus der Zeit des Kirchenbaus um 1520 stammt: Ein Osterlamm, das schmunzelt.