Der aktuelle OECD-Bericht zeigt auf: Österreich zählt zu den Schlusslichtern in der EU, was die Beiträge für die Entwicklungszusammenarbeit betrifft. Für Österreich als eines der reichsten Länder der Welt „ist das eine Schande“, sagt Annelies Vilim, neue Geschäftsführerin der AG Globale Verantwortung.
Sie ist durch und durch ein politischer Mensch. Nicht nur wegen ihres Soziologie- und Ethnologiestudiums an der Universität Wien, wo sie nebenbei das Alternativreferat der Österreichischen Hochschülerschaft geleitet hat. Auch wegen ihrer verschiedenen beruflichen Tätigkeiten – zum Beispiel als Projekt- und Wahlkampf- leiterin bei den Grünen. Diese Zeit beschreibt Annelies Vilim als „sehr lehrreich, aber auch sehr schön“. Viele Jahre war die Wienerin danach selbstständig tätig als Organisations- und Unternehmensberaterin und -trainerin in Österreich, in Deutschland und in Griechenland. Sie spricht daher fließend griechisch, ist offen, engagiert und glaubt „an das, was Menschen leisten können. Ich arbeite gerne mit den Stärken der Menschen, versuche sie wahrzunehmen und zu fördern. Dabei sind Respekt und Wertschätzung besonders wichtig.“
EZA-Mittel aufstocken. Seit April vertritt Annelies Vilim als neue Geschäftsführerin der AG Globale Verantwortung die politischen Interessen von 42 österreichischen Nichtregierungsorganisationen, die u. a. in den Bereichen Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe tätig sind. Derzeit läuft die „mir wurscht?“-Kampagne, in der es um die permanenten Kürzungen von Österreichs Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit geht. Sparen sei ja gut und schön, so Annelies Vilim, „aber nicht zu Lasten der Ärmsten. Kürzungen in der Entwicklungshilfe bedeuten zum Beispiel, dass vielen Kindern der Schulbesuch verwehrt bleibt oder Menschen hungern müssen, weil ihnen das Saatgut fehlt. Daher muss das Budget für Entwicklungshilfe und für humanitäre Hilfe aufgestockt und in weiterer Folge gesetzlich verankert werden.“