Ihrer Vorreiter-Rolle wird die Diözese Linz einmal mehr gerecht: Die Abteilung für Liturgie & Kirchenmusik vergibt erstmals Kompositionsaufträge für Wort-Gottes-Feiern. Warum – das erzählt der Leiter des Kirchenmusik-Referats Andreas Peterl im Interview.
Ausgabe: 13/2017
28.03.2017 - Das Gespräch führte Elisabeth Leitner
Warum werden erstmals Kompositionsaufträge für Wort-Gottes-Feiern vergeben?
Andreas Peterl: Uns ist es wichtig, die Wort-Gottes-Feier in ihrer Gesamtheit zu stärken, dazu gehört auch die Musik. Sie ist oft das Rückgrat einer Feier. Messkompositionen, die einen großen Teil des Kirchenchor-Repertoires bilden, können in der Wort-Gottes-Feier nur ausschnittsweise gesungen werden. Manche Gesänge wie z.B. das Sanctus sind ja integraler Bestandteil der Eucharistiefeier. Bislang gab es aber keine eigene Musik speziell für Wort-Gottes-Feiern. Die Diözese Linz ist da, wie schon so oft, Vorreiterin und eine der ersten im deutschen Sprachraum, die hier Kompositionsaufträge vergibt.
Welche Aufgabe und welche Rolle hat dabei das Kirchenmusik-Referat?
Peterl: Welche Form gewählt wird – eine Eucharistiefeier oder Wort-Gottes-Feier –, entscheiden die Liturgen. Unsere Aufgabe als Kirchenmusiker ist es, diese Feiern so gut wie möglich zu gestalten. Wir möchten hier mit diesen drei Auftragswerken eine Sammlung von Kompositionen zur Verfügung stellen, die dann von den Chören in den Pfarren verwendet werden kann. Ob das angenommen wird, werden wir sehen.
An wen wurden die Kompositionsaufträge vergeben und wie schwer oder leicht singbar sind die Werke?
Peterl: Die Kompositionen sind Alfred Hochedlinger, Peter Planyavsky und Wolfgang Reisinger. Es sollen die Kirchenchöre in ihren Aufgaben gestärkt werden, aber auch die Möglichkeit der Gemeindebeteiligung war uns bei der Vergabe ganz wichtig. Die Werke sind für die Praxis gedacht und so komponiert, dass die Gemeinde leicht mitsingen kann.
Wie sind die Kompositionen aufgebaut?
Peterl: Es gibt jeweils ein Set von vier Gesängen: Kyrie-Litanei, Antwortpsalm, Ruf vor dem Evangelium und – das besondere Gebet der Wort-Gottes-Feier – der Sonntägliche Lobpreis. Das gibt den Kirchenchören die Möglichkeit, ihr Repertoire speziell für die musikalische Gestaltung der Wort-Gottes-Feier zu erweitern.
Wie werden die Kompositionen zu den Menschen in den Pfarren kommen?
Peterl: Im Frühjahr werden die Kompositionen erstmals im Gottesdienst erklingen. Die Noten sind ab Herbst im Kirchenmusikreferat der Diözese Linz erhältlich. Wir laden schon jetzt herzlich zum Mitfeiern ein: Die erste „Uraufführung“ mit Musik von Alfred Hochedlinger wird am 29. April in der Linzer Ursulinenkirche zu hören sein, dann folgen zwei weitere Uraufführungen.
Musik für Wort-Gottes-Feiern:
- am Sa., 29. April 2017, 16 Uhr, Ursulinenkirche, Linz - am Mi., 17. Mai 2017, 19.30 Uhr, UA: Peter Planyavsky in St. Leopold, Linz; - am Mi., 26. Juli 2017, 19 Uhr, UA: Wolfgang Reisinger in St. Josef, Wels-Pernau.