Im Advent 2013 soll das neue Gotteslob für den deutschen Sprachraum erscheinen. Der KirchenZeitung verrät Kirchenmusiker Josef Habringer schon heute was das 900-Seiten-Werk an Neuem bringen wird.
Als Vertreter der Diözese Linz hat Habringer das Entstehen des neuen Gotteslobs von Anfang an begleitet, hat als einer von vielen Diözesanbeauftragten in die zentrale Kommission, die in Würzburg angesiedelt ist, immer wieder Rückmeldungen gegeben und Erwartungen formuliert. Nach zehn Jahren Arbeit ist das neue Gotteslob fertig und liegt in der vatikanischen Gottesdienst- und Glaubenskongregation zur Kontrolle. Nicht pflichtgemäß, sondern weil er wirklich überzeugt ist, beschreibt Habringer das neue Gotteslob: „Wenn es so kommt, wie geplant, wird es ein schönes und sehr brauchbares Buch werden.“
Die Hälfte der Lieder sind neu. Der norddeutsch-„preussische“ Charakter, der das derzeitige Gotteslob von 1975 prägt, wurde deutlich entschärft, so Habringer. Das Liedgut des neuen Gesangbuchs ist viel breiter geworden: So findet man nun Taizé-Gesänge und Lieder aus dem 19. Jahrhundert wie zum Beispiel „Segne, du Maria“, die im aktuellen Gotteslob aus dem gemeinsamen Stammteil verbannt waren. Und man nahm eine Reihe von gern gesungenen Neuen Geistlichen Liedern auf. Insgesamt enthält das neue Gotteslob 50 Prozent neue Gesänge. Rund drei Viertel des Buches umfasst der Stammteil für den ganzen deutschen Sprachraum, ein Viertel wird der Österreichteil ausmachen, einen eigenen Diözesanteil wird es nicht mehr geben.
Psalmen sind Schwerpunkt. Breiten Raum nehmen auch die Psalmen und die Tagzeitenliturgie wie Laudes und Vesper ein. Das Stundengebet soll verstärkt in die Pfarren und in das persönliche geistliche Leben Eingang finden. Völlig neu verfasst wurde auch der Andachts- und Gebetsteil. Themen und Sprache bezeichnet Habringer als geerdet und weithin gelungen. Die Texte des neuen Messbuchs, an dem gearbeitet wird, werden nicht mehr ins Gotteslob aufgenommen werden können. Ob die Revision der Einheitsübersetzung der Bibel rechtzeitig fertig wird, bleibt abzuwarten. Das Gotteslob hinauszuzögern, um die neuen Messtexte und die neue Bibelübersetzung verwenden zu können, hätte keinen Sinn, da für beide Bücher kein fixer Erscheinungstermin angegeben werden kann. Das neue Gotteslob wird ein wenig größer und dicker als das derzeitige. „Einband, Papier, der Druck in drei Farben und die Aufmachung werden sehr ansprechend“, betont Habringer.