Optik, Medizin, Kosmetik – Nanotechnologie wird in verschiedensten Bereichen eingesetzt. Verwendet werden dafür Teilchen in der Größe von 1 Millionstel Millimeter. judith moser-hofstadlerNanotechnologie gilt als energieschonend und schadstoffarm. Es gibt aber Stimmen, die vor Gefahren für Mensch und Umwelt warnen.„Nanos“ heißt griechisch „Zwerg“. Von welchen „Zwergen“ die Rede ist, verdeutlich ein Vergleich: Ein Nanometer im Verhältnis zu einem Meter ist so groß wie der Durchschnitt einer Centmünze zum Durchmesser der Erde.Medikamente und Sonnenschutz. Angewendet wird Nanotechnologie in der Medizin, etwa für Krebstherapien oder spezifisch wirkende Medikamente, in der Optik für energiesparende Beleuchtungssysteme oder für Bauelemente in der Unterhaltungselektronik. Solarzellen oder Photovoltaikkomponenten arbeiten damit, selbstreinigende Oberflächen für Küchengeräte und multifunktionale Textilien.Risiken. Das Beispiel liefert die Natur: Käfer, Fliegen und Spinnen können Wände hochklettern, weil sie mit kleinsten Teilchen an Oberflächen haften bleiben. Der „Lotuseffekt“, das Abperlen von Wassertropfen, ist Vorbild für selbstreinigende Beschichtungen.Die Wissenschaft setzt sich auch mit Risiken auseinander. Nano-Teilchen werden über Nase, Mund oder Haut in den Körper aufgenommen. Für Sportbekleidung gilt die Bezeichnung „Nano“ als verkaufsfördernd, auch wenn gar kein „nano“ verwendet wurde. Über das Waschwasser gelangen Teilchen auch in die Umwelt.Sonnenschutzmittel mit Nano-Teilchen sind beliebt, weil sie schneller in die Haut einziehen. Konsumentenschützer fordern eine Kennzeichnung, damit man wenigstens aussuchen kann, ob man sich der Technologie aussetzen möchte oder nicht. u Die Oö. Umweltakademie hat eine Tagung zum Thema veranstaltet: www.umweltakademie.at Die Österreichische Akademie der Wissenschaften veröffentlicht laufend neue Erkenntnisse auf der Homepage http://nanotrust.ac.at