Mark Twain soll einmal gesagt haben: „Wenn jemand bloß mit seinem Spitznamen gerufen wird, müssen die Eltern bei der Namenswahl wohl etwas falsch gemacht haben.“ Dies hielt ich während meiner Jugend für zutreffend: „Dietmar“ erschien mir so antiquiert, dass ich mich lange nur mit einem vom herrührenden Familiennamen „Ersatznamen“ rufen ließ. Erst als junger Erwachsener bestand ich wieder auf meinem wahren Vornamen. Ich wusste, dass mein Name die Bedeutung „Der im Volk berühmte“ hat, erfuhr aber erst kürzlich, dass Thetmar von Neumünster mein katholischer Namenspatron ist und dass man nur wenig von ihm weiß: Er war im 12. Jahrhundert als Missionar sehr mildtätig gegenüber Notleidenden. In einer Zeit, in der so viele berühmt sein wollen, erscheint mir daraus eher ein Auftrag ableitbar zu sein. Somit scheinen meine Eltern doch nicht verkehrt gelegen zu sein.
Dietmar Gumprecht leitet eine Integrationsgruppe im Zentrum für Hör- und Sehbildung der Caritas.