Die Erneuerung der Kirche und der Gesellschaft durch die Familien ist das Ziel der Bewegung „Hauskirche“.
Anfang April fand in Salzburg das 5. Symposion der Bewegung „Hauskirche“ statt. Rund 300 Teilnehmer/-innen, vorwiegend Familien, aber auch Priester und Ordensleute beschäftigten sich dabei mit der Bedeutung der Bibel für ihr Leben. Aber auch Fragen der Familienkultur, der Partnerschaft und Erziehung wurden behandelt. Hauptreferenten waren Kardinal Joachim Meißner aus Köln, Alterzbischof Georg Eder, Bischof Klaus Küng und Prof. P. Karl Wallner aus Heiligenkreuz.
Träger der Seelsorge
Die Bewegung „Hauskirche“ wurde 1997 von Bischof Klaus Küng und einer Gruppe von Familien sowie in der Familienpastoral tätigen Frauen und Männern gegründet. Der Hintergrund waren die Veränderungen in der Kirche und Gesellschaft. Bischof Küng ist überzeugt, dass die Seelsorge der Zukunft viel stärker, als das in den mitteleuropäischen Ländern derzeit der Fall ist, auf den Familien aufbauen müsse. „Das gelebte christliche Zeugnis ist die wichtigste Glaubensschule der Kinder. Und wenn wir in unseren Pfarrgemeinden und Organisationen weiterhin engagierte Mitarbeiter/-innen haben wollen, dann müssen wir heute ganz besonders die Ehepaare unterstützen und befähigen, ihre Beziehung aus dem Glauben zu leben und in eigener Verantwortung die Frohbotschaft weiterzugeben“, betont Bischof Küng.
Ehe und Familie stärken
Die Unterstützung und Förderung der Familien sei aber auch auf Grund der gesellschaftlichen Entwicklung notwendig. Einerseits seien stabile Familienbeziehungen für das Heranreifen junger Menschen von enormer Bedeutung, andererseits seien Ehepaare und Familien heute großen Belastungen und Verunsicherungen ausgesetzt – und viele zerbrechen daran, betont Küng. Die Bewegung „Hauskirche“ setzte daher auf die Förderung der Beziehungs- und Familienkultur eben- so wie auf die Befähigung der Eltern zur Glaubensweitergabe. Eine Reihe von Arbeitskreisen, die Salzburger Akademie für Ehe und Familie und eine Glaubensbuchreihe für Eltern und Kinder unterstütze diese Vorhaben. „Grundlage für unsere Arbeit ist das Konzilsdokument ,Gaudium et spes‘ und die Enzyklika ,Familiaris consortio‘ von Papst Johannes Paul II.“, betont Maria Prügl vom Ehe- und Familienreferat der Erzdiözese Salzburg. .Bischof Küng bestätigt, dass die Bewegung „Hauskirche“ bisher eher bei Personen und Gruppen aus dem so genannten „konservativen Lager“ auf fruchtbaren Boden gefallen sei. Er hoffe aber, dass die Hauskirche zum Programm möglichst vieler Diözesen werde und die vielen guten Initiativen, die es dort in der Ehe- und Familienpastoral gebe, stärke. Die Bewegung „Hauskirche“ verstehe sich nicht als Organisation mit einer eigenen Spiritualität, sondern als eine „strategische Maßnahme“ zur Stärkung der Ehe und Familie und zur Förderung einer missionarischen Kirche. „Wir sind offen für das Gespräch und die Zusammenarbeit mit allen, die daran Interesse haben“, betont Küng.
n Informationen: www.hauskirche.at oder Tel. 0662/87 96 13-12.