Der weltweit bekannte Entwicklungshilfe-Bischof war für Österreichs Katholiken durch viele Jahre „unser Mann im Vatikan“.
„Erzbischof Wagner war eine starke Persönlichkeit, der theologisch und gesellschaftspolitisch die Realitäten klar ausgedrückt hat und immer positiv auf menschliches Handeln aus dem Glauben hingewiesen hat. Wir sind sehr dankbar für sein geistliches Lebenswerk für unsere Diözese Linz, aber ebenso für die Kirche in Österreich und für die Weltkirche.“ Mit diesen Worten würdigte Bischof Maximilian Aichern in einer ersten Reaktion den verstorbenen Erzbischof Dr. Alois Wagner.
Nach schwerer Krankheit ist Dr. Wagner am 25. Februar kurz nach 21 Uhr im 78. Lebensjahr im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Linz verstorben. Der einstige Linzer Weihbischof (1969 bis 1981) wurde weit über Österreich hinaus – vor allem in den Ländern der sogenannten „Dritten Welt“ – als Entwicklungshilfe-Bischof bekannt.
Nach seiner Berufung 1981 in den Vatikan war Wagner zunächst Vizepräsident des Päpstlichen Rates „Cor unum“ und zuletzt als Erzbischof ständiger Vertreter des Vatikans bei den Organisationen der Vereinten Nationen in Rom. Nach Vollendung des 75. Lebensjahres kehrte Erzbischof Dr. Wagner 1999 wieder nach Linz zurück.
Alois Wagner wurde 1924 in Leopoldschlag im Mühlviertel geboren. Nach dem Studium in Linz und in Rom und der Priesterweihe 1952 war er unter anderem Jugendseelsorger, dann Professor für Pastoraltheologie in Linz. Er leitete die Katholische Glaubensinformation und war Mitbegründer des Österreichischen Entwicklungsdienstes (ÖED). 1969 wurde er zum Weihbischof von Linz ernannt. Als solcher war er zunächst für die Durchführung der Linzer Diözesansynode 1970 bis 1972 zuständig. Ab 1973 berief ihn Bischof Dr. Zauner zu seinem Generalvikar, ehe ihn 1981 der Papst als Bischof nach Rom für die Weltkirche holte. 1992 wurde Wagner zum Erzbischof ernannt.
1999, nach Vollendung seines 75. Lebensjahres, hat Dr. Wagner seine Tätigkeit in Rom beendet und kehrte nach Linz zurück. Solange es seine Gesundheit erlaubte, nahm er Einladungen zu Vorträgen und zu Gottesdiensten, aber auch im Ausland gerne an.
Noch am Dreikönigstag dieses Jahres feierte Erzbischof Wagner das Festhochamt im Linzer Dom. Es gehe darum, Christus zu suchen und durch eigene Taten ein „Stern“ für andere zu sein, sagte er in seiner letzten Predigt. Schließlich: Christus zu leben, seine Botschaft umzusetzen sei die Konsequenz daraus.
ndl/kiz
Firmung in der Pfarre Linz-St. Antonius. Fotos: F. M. Glaser und Kiz-Archiv
Dr. Alois Wagner wird am Donnerstag, 7. März 2002, 10 Uhr in der Gruft des Neuen Doms in Linz beigesetzt.
Die Gläubigen können ab Dienstag, 5. März 2002, 17 Uhr im Neuen Dom vom Verstorbenen Abschied nehmen.
Die Totenvesper findet am Dienstag, 5. März 2002, 17 Uhr im Neuen Dom statt.