Das Kraftwerk Lambach ist fertiggestellt, in Rekordbauzeit, wie die Betreiberin, die Energie AG Oberösterreich, betont. Nach zweieinhalb Jahren Bauzeit wurde es am 27. Mai 2000 eröffnet. Anlass für uns, einigen Stimmen zum einst sehr umstrittenen Kraftwerk (ökologische, wirtschaftliche und naturschützerische Argumente wurden eingebracht) Platz zu geben. Abt Schafelner vom Stift Lambach sagte im Jänner 1996 zur Kirchenzeitung über die Beseter der Au: Das Projekt wurde jahrelang verhandelt und ist ausverhandelt. Es müsse auch akzeptiert werden, wenn einmal etwas zu einem Ende gebracht ist. Global 2000 wandte sich eben in diesem „heißen“ Jänner 1996 u. a. an die österreichischen Bischöfe, sich persönlich gegen die Rodungen auf dem Grundstück des Stiftes auszusprechen.Herbert Huss von der Bürgerinitiative, die gegen das Kraftwerk Lambach kämpfte, sagte in einem resümierenden Interview in der Kirchenzeitung im April 1997: „Die Besetzung könnte man im einfachen Sinn als Mißerfolg bezeichnen. Das war sie aber ganz sicher nicht. Es ist das Versprechen erreicht worden, die verbleibdenden freien Fließstrecken der Traun unter Schutz zu stellen.“Heute verweist die Energie AG darauf, dass das „Kraftwerk Lambach neue Maßstäbe setzt in Technik, Ökologie und Kommunikation... Es erzeugt 73.000 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr – dank des hohen Wirkungsgrades zwei Millionen mehr als nach dem bisherigen Stand der Technik... Lambach hat drei Fischaufstiege, die als natürliche Bäche geführt sind. Groß angelegte Biotope an der Agermündung, eine Seichtwasserzone am Agerspitz sowie zahlreiche Biotope und Feuchtgewässer entlang der Ufer machen die Wiederansiedlung seltener Tiere und Pflanzen möglich. Darüber hinaus wurden hier 1998 und 1999 die größten Amphibien-Umsiedlungsaktionen Österreichs durchgeführt...“ Die GRÜNEN dagegen meinten in einer Presseaussendung, „alle Argumente gegen das Kraftwerk Lambach gelten weiterhin.“ Es sei nur gebaut worden, weil Landtagswahlen vor der Tür gestanden seien. „Zwar wurden aufgrund des umfassenden Widerstands soviele ökologische Auflagen wie noch nie bei einem Kraftwerksbau fixiert, viele davon sind aber nicht oder nur mangelhaft umgesetzt.“ Michael Schneeberger von der Energie AG fasste zusammen, was die Befürworter des Lambacher Kraftwerkes immer an vorderster Stelle ins Treffen führten: „Zur Erreichung der Ziele der Klimakonferenzen, zu denen sich die EU verpflichtet hat, kann die Wasserkraft einen wesentlichen Beitrag leisten.“