Am 29. Juni feiert die Kirche das Fest der Apostel Petrus und Paulus.
Ausgabe: 2017/26
27.06.2017 - J.W.
Die beiden Apostelfürsten werden häufig miteinander dargestellt, man kann sie aber leicht unterscheiden: Petrus ist der Mann mit den Schlüsseln. Grundlage für dieses Erkennungszeichen, das Petrus in der Hand hält, ist die Bibelstelle aus dem Matthäusevangelium, Kapitel 16, Vers 19. Christus sagt zu Petrus: „Ich will dir die Schlüssel des Himmelreichs geben: Was du auf Erden binden wirst, das wird im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird im Himmel gelöst sein.“ In der Gegenreformation gewinnt das Motiv zur Verteidigung des Papsttums an Bedeutung, die Schlüssel wurden – gekreuzt – bis heute zum festen Bestandteil jedes päpstlichen Wappens. Seit der frühen Neuzeit hat es sich eingebürgert, einen Schlüssel in der Farbe Gold und den anderen in Silber darzustellen. Die Farben erfahren dabei unterschiedliche Deutungen. So kann der goldene Schlüssel für das Himmelreich („Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben“) stehen, der silberne dagegen für das irdische Reich. Die Aussage wäre dann: Wie der Apostel Petrus haben seine Nachfolger, die Päpste, das letzte Wort in geistlichen und weltlichen Angelegenheiten, beide Machtbereiche liegen in ihrer Hand.
Eine andere Erklärung lautet: Der goldene Schlüssel symbolisiert die Bindegewalt und der silberne Schlüssel die Lösegewalt. Die Schlüssel werden dann auch als Binde- und Löseschlüssel bezeichnet. Und noch eine Deutung findet sich, die Gold und Silber wiederum anders zuordnet: Der goldene Schlüssel symbolisiert die päpstliche Lösegewalt und meint damit die Sündenvergebung, der silberne versinnbildlicht den Bannstrahl der Exkommunikation.