Es ist ihr erstes Buch und erzählt noch dazu von einem höchst unsympathischen Tier: Dennoch hat Heidi Trpak mit „Gerda Gelse“ den Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis gewonnen.
Ausgabe: 2014/09, Preisgelse, Gelse, Trpak
25.02.2014 - Hans Baumgartner
„Heidi, bitte eine Geschichte.“ Ein Ruf, der in ihrer Kindergartengruppe oft ertönt. Sie ist eine begeisterte Erzählerin, die es liebt, viele Alltagssituationen oder Fragen in Geschichten zu verpacken, sagt Heidi Trpak. Und die Kinder lieben es, auch ihre eigenen, die trotz ihres Alters von sechs und acht Jahren eisern auf der abendlichen Geschichte bestehen. Als die St.-Nikolaus-Stiftung der Wiener Pfarrkindergärten vor drei Jahren ihre Pädagog/innen aufrief, zur Belebung der Vorlese- und Lesekultur Geschichten aus dem „Umfeld der Kinder“ zu verfassen, machte Heidi Trpak gerne mit.
Auf Themensuche
für ihre „Sachkunde“ stieß Trpak auf die Gelse. „Dafür gab es zwei Gründe“, meint sie. „Wir wohnen in der Nähe der Lobau und haben wirklich viele Gelsen. Für meine Kinder – und nicht nur für sie – waren das immer grausliche Viecher. Und ich stellte überrascht fest: Obwohl über die Gelsen jeder schimpft, gab es dazu keine Literatur für Kinder.“ Als Trpak dann hörte, dass ihr Text von einer Jury ausgewählt wurde und daraus im Domverlag ein Buch gemacht werden sollte, „habe ich mich total gefreut“. Illustriert mit den wunderbar feinen Pflanzendrucken der jungen Berliner Grafikerin Laura Momo Aufderhaar lieferte Gerda Gelse einen derart überzeugenden Auftritt, dass sie mit dem Wiener und dem Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis 2014 veredelt wurde. Als nächstes Projekt hat sich Heidi Trpak mit dem ihr eigenen Humor den „Schnupfenvirus“ vorgenommen.