Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied. Oder zumindest seines Kreuzes. Acht Firmlinge der Pfarre Ungenach unternahmen anlässlich ihrer Vorbereitung einen Ausflug in eine 400 Jahre alte Hackenschmiede und fertigten dort ihre eigenen Kreuze.
„Make your own Cross – Mache dein eigenes Kreuz“ lautete das Motto des Ausflugs. Bevor es losging, bereiteten sich die Firmlinge in einer Kreuzmeditation unter der Leitung des Dekanatsjugendleiters aus Schwanenstadt, Tobias Renoldner, auf das Abenteuer vor. Im Vordergrund stand dabei die Bürde des Kreuzes. Einst musste Jesus das Kreuz, auf dem er sterben sollte, selbst tragen. Doch was belastet uns selbst, welches schwere Kreuz haben wir selbst zu tragen? Diese Fragen hatten die Firmlinge an sich zu stellen und ihre Gedanken anschließend aufzuschreiben.
Bewusst werden
Der so gefundene Ballast wurde schließlich auf Holzstücken verewigt und auf die Fahrt in die alte Hackenschmiede mitgenommen. Dort sollten sie verbrannt und so die Belastungen symbolisch abgeschüttelt werden.
Schmiedeprozess
In Bad Wimsbach-Neydharting angekommen warteten schon ehrenamtliche Schmiede in der wasserradbetriebenen Werkstätte. Unter ihrer Anleitung durften die Firmlinge ihre eigenen Kreuze schmieden. Kein leichtes Unterfangen, wie sie bald feststellen sollten. Es benötigt viel Kraft und Geduld, aus dem unbehandelten Material ein Kreuz entstehen zu lassen. Bei Temperaturen von an die 1000 Grad am offenen Feuer hieß es aufeinander Rücksicht zu nehmen und auf den anderen aufzupassen. Eine Tugend, die nicht nur beim Schmieden, sondern auch im täglichen Leben ein Eckpfeiler des Miteinanders sein sollte.
Vier Elemente
Begleitet von den vier Elementen Wasser, Feuer, Luft und Erde wurde der Nachmittag zu einem unvergesslichen Erlebnis. Zwar wurden die Füße auf dem Lehmboden ziemlich kalt, doch die Begeisterung und das offene Feuer in der Esse hielten die Firmlinge warm. Insgesamt drei Stunden wurde auf altertümliche Weise geschmiedet, ehe die Kunstwerke fertig waren.
Segnung
Zum Abschluss des Tages segnete Tobias Renoldner noch die angefertigten Kreuze. Mit diesen Eindrücken gestärkt, schauen die Jugendlichen ihrer Firmung am 14. April verheißungsvoll entgegen.