Österreich setzt auf Solidarität – zumindest was die privaten Spender/innen angeht. Mit 15,4 Millionen Euro konnte die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar zu Jahresbeginn eine neue Rekordsumme verbuchen. Jedes der mehr als 85.000 Sternsinger-Kinder konnte mit seinem Einsatz rund 180 Euro ersingen – das ist drei Mal so viel, wie Frau und Herr Österreicher durchschnittlich pro Jahr spenden. Die Zuwächse in der Sternsingerkasse gehen vor allem auf das Konto der Diözesen Feldkirch (+4,4%), Salzburg (+3,75) und Linz (+2,3%). Die Mittel werden für rund 500 Entwicklungsprojekte für Kinder und Jugendliche in 20 Ländern eingesetzt.
Kritik
Kritisch äußerte sich die Dreikönigsaktion zur staatlichen Entwicklungshilfe, die in den vergangenen Jahren bereits mehrfach gekürzt worden war. Nachdem für heuer eine Zurücknahme der geplanten Kürzungen erreicht werden konnte, sieht das vorliegende Budgetrahmengesetz bis 2017 weitere „Einsparungen“ bei der direkten Entwicklungsförderung vor. Insgesamt drohe ein Kürzungsvolumen von 90 Millionen Euro im Jahr 2010 auf 50 Millionen. Entgegen anderslautenden Versprechungen seien davon auch vermehrt Projekte von Nichtregierungsorganisationen betroffen, betont die Jungschar. Es sei immer schwieriger, öffentliche Mittel zur Kofinanzierung von Projekten zu bekommen, was sowohl die Nachhaltigkeit bereits laufender Projekte als auch den Start neuer Vorhaben erschwere.
Dass es auch anders geht, darauf verwies vergangene Woche die Dachorganisation „Globale Verantwortung“. Sie berichtete, dass Großbritannien trotz eines rigiden Budgetkurses als erstes der G8-Länder die international angepeilte Quote von 0,7 Prozent des Nationaleinkommens erreicht habe. Österreichs Hilfe liegt bei 0,27 Prozent (2011).