Kommen Christ/innen anderer Kontinente nach Mitteleuropa, wundern sie sich, wie viel man hier bei den Gottesdiensten sitzt. Die Emmausgeschichte könnte ein Anstoß sein: Glauben spielt sich im Gehen ab.
Ausgabe: 15/2017
11.04.2017 - Matthäus Fellinger
Während sie mit dem Fremden unterwegs sind, reden sich die beiden Emmausjünger ihren Schmerz von der Seele – um dann beim gemeinsamen Essen zu entdecken, mit wem sie da unterwegs gewesen sind. In den Wallfahrts- und Pilgertraditionen kommt dies zum Ausdruck – dass der Glaube auf die Beine bringt. „Pilgern ist beten mit den Füßen“, sagt man. Es verbindet auch die großen Ein-Gott-Religionen. Ostern erinnert an das Pilgern der Juden zum Paschafest nach Jerusalem. Der Islam kennt die Hadsch nach Mekka. Im katholischen Christentum zeugen die vielen Wallfahrtsstätten und -kirchen vom Pilgern auch mit kleinen Zielen. Die Kreuzwege im Freien, die dem Leidensweg Jesu nachgebildet sind, laden zum Beten im Gehen. Wer am Sonntag zu Fuß in die Kirche geht, erlebt: Das Christentum ist nicht nur eine Zielgemeinschaft, sie ist auch Weggemeinschaft.
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