Die Momente, in denen einmal „alles in Butter“ ist, wünscht sich doch jeder. Dann ist alles in Ordnung und keine Probleme sind in Sicht. Aber woher stammt eigentlich diese Redensart?
Ausgabe: 2012/42, Redewendung, Redensart, alles in Butter, ins Zeug legen, im Schilde führen, schlafen wie ein Murmeltier, Daumen drücken
17.10.2012
Wie viele andere kommt auch diese Redewendung aus dem Mittelalter. Damals wurden teure Gläser aus Italien über die Alpen in den Norden transportiert. Blöderweise gingen die meisten davon – bei all dem Gewackel – schnell zu Bruch. Ein gewitzter Händler hatte schließlich den rettenden Einfall: Er legte die Gläser in Fässer und goss dann heiße, flüssige Butter darüber. Als die Butter abgekühlt und fest geworden war, waren damit auch die Gläser fixiert. Jetzt konnte ihnen das Gerumpel auf dem Wagen nichts mehr anhaben. Selbst wenn eines der Fässer von der Kutsche fiel, blieben die Gläser ganz. Und so war eben „alles in Butter“!
Sich ins Zeug legen
Die Redewendung „Sich ins Zeug legen“ bedeutet, dass man sich richtig anstrengt. Der Begriff „Zeug“ bezieht sich dabei auf das Geschirr von Zugpferden oder -ochsen. Früher zogen die Tiere einen Wagen oder einen Pflug hinter sich her, mit dem ein Feld umgegraben wurde. Bei dieser anstrengenden Arbeit mussten sie sich mit ihrem ganzen Gewicht in das Geschirr legen.
Etwas im Schilde führen
Das stammt auch aus dem Mittelalter. Damals hatte jede Adelsfamilie ihr eigenes Wappen, das ausschließlich von Familienmitgliedern geführt werden durfte. Bis heute hat sich der Ausdruck im Sprachgebrauch gehalten, allerdings nur im übertragenen Sinne. Wir benutzen ihn nämlich, wenn wir sagen wollen, dass jemand heimlich oder mit Hintergedanken etwas plant.
Schlafen wie ein Murmeltier
Murmeltiere leben im Hochgebirge und können sehr schnell unterwegs sein, besonders wenn Gefahr droht. Im Herbst verkriechen sie sich zum Winterschlaf – und der kann bis zu neun Monate dauern. Jemand, der schläft wie ein Murmeltier, schläft also besonders tief und lange.
Daumen drücken
Klar, dass Daumendrücken Glück bringen soll, wissen wir alle. Aber warum hält man ausgerechnet den Daumen und nicht den Zeige- oder Ringfinger? Ein alter germanischer Volksglaube besagt, dass der Daumen der Glücksfinger ist. Er soll eine übernatürliche Kraft haben und dadurch vor bösen Träumen schützen. Der Daumen ist in diesem Fall auch ein Symbol für einen Kobold: Wird er von den übrigen Fingern festgehalten, kann er demjenigen, dem die Daumen gedrückt werden, nichts mehr anhaben.