Am Sonntag, 12. August, um 9.30 Uhr wird in der Filialkirche St. Sixt in Neukirchen am Walde eine kleine Glocke geweiht. Der Künstler Franz Frauenlob hat ihr einen sehr persönlichen Text eingeschrieben.
Ausgabe: glocke, kultur, maria ehren, franzfrauenlob, neukirchen am walde, filialkirche st. sixt, künstler, 32/2012
08.08.2012 - Christine Grüll
„Beeindruckt von der Geburt meines Sohnes Julian vor wenigen Wochen, war es mein Wunsch, für die Marienglocke etwas von außergewöhnlicher Schönheit zu schaffen.“ So beginnt der Glockentext, in dem sich Franz Frauenlob seinem Bild von der Gottesmutter nähert. Ihr Gesicht lässt ihn dabei nicht los. „Ich hatte das Bedürfnis, dass sie mich anblickt“, sagt der Künstler. Seine zahlreichen Skizzen zu einer Frauengestalt mündeten schließlich darin, die Glocke nicht mit einem Bild, sondern mit einem Text über den Arbeitsprozess zu gestalten. Ein radikaler Schritt, den Franz Frauenlob gesetzt hat, „um an die eigenen Wurzeln zu kommen“.
Sixter Gemeinschaft. Walter Sandberger schätzt die Gestaltung der Glocke als zeitgemäßen künstlerischen Ausdruck. Seit eineinhalb Jahren setzt sich der Obmann des Pfarrkirchenrats für sie ein, gemeinsam mit der kleinen, engagierten Kirchengemeinde. Die Patenschaft und Finanzierung übernahm der Wirt. Ein Glücksfall, denn für Glocken und Filialkirchen ist angesichts der schwindenden Zahl von Kirchenbeitragszahlenden in der Diözese kaum Geld vorhanden.
Der Klang der Glocke. „Eine Glocke trägt Töne in sich, die sowohl bei Freude als auch bei tiefer Trauer herauszuhören sind“, sagt Siegfried Adlberger. Der zuständige Referent der Diözese freut sich, dass nun die neue mit den alten Glocken – darunter eine wertvolle barocke Glocke aus dem Jahr 1745 – im originalen Dreiergeläut erklingen wird. Der Gemeinschaft wünscht er, dass sie nicht nur den Ruf, sondern den Klang der Glocken hören wird. Als ein Stück Heimat.