Die Redensart „Schwitzen wie ein Firmgöd“ besagt, dass ein Firmpate beim Beschenken des Firmlings durch teure Präsente ins Schwitzen gerät. Firmungen in den Sommermonaten erfordern gar keine exquisiten Geschenke, um zu transpirieren – die tropischen Temperaturen erledigen dies gratis. So freuten sich mein Firmling und ich beim Einzug auf eine kühle Kirche und mussten dann enttäuscht feststellen, dass sogar in den heiligen Gemäuern die Luft kochte – wie man an den schweißwegwischenden Akteuren im Altarbereich sah. Da halfen keine Stoßgebete und der Pool auf dem Kirchenplatz war wohl nur eine Fata Morgana. Unter diesen Voraussetzungen wäre eine Firmung mit dem Dresscode Badebekleidung ein interessantes Pilot-Projekt. Betrachtet man allerdings den feierlichen Aspekt, so waren doch die schweißfördernden Dirndlkleider und Lederhosen angemessener. Im Anschluss an die Sakramentenspendung folgte das Fotoshooting im Freien. Schweißperlen und Perlenketten konkurrieren nun für alle Ewigkeit im Fotoalbum. Nach der Firmmesse, die erfreulicherweise ohne Kreislaufkollapse verlief, beendete ich als frischgebackene Godi die Alarmbereitschaft. So eine Firmung lässt sicher keinen kalt, aber schwitzen ist ja ganz natürlich.