Herzliche und respektvolle Diskussion über Ökumene in Zwettl an der Rodl.
Ausgabe: 2017/12, Ökumene, Diskussion
21.03.2017
Es trennt uns nicht viel: Diese Botschaft vermittelten Gerold Lehner, Superintendent der evangelischen Diözese A. B. OÖ, und der Wilheringer Abt Reinhold Dessl am 15. März im Rahmen einer Diskussion darüber, was evangelische und katholische Christen trennt bzw. verbindet. Der christliche Grundwasserspiegel steige, wenn die verschiedenen Kirchen in der Welt wirken, so Reinhold Dessl. Er habe Freude, wenn es den anderen Kirchen gut gehe. Gerold Lehner sagte, die evangelische Kirche sieht auf die katholische und umgekehrt: „Wir sind dankbar füreinander.“ Auf der diözesanen Ebene und lokal wären weitere ökumenische Schritte aufeinander zu möglich. Die Gesamtkirche sei nicht so weit. Gerold Lehner verwies auf den letzten ökumenischen Stolperstein: Das sei die Kirche, ihre Gestalt, ihre Ämter. Er fragte: „Darf sich die Kirche so wichtig nehmen?“ Reinhold Dessls ökumenischer Vision von einer Einheit mit dem Papst, aber nicht unter dem Papst, konnte Lehner zustimmen. Ein Satz Dessls könnte den Abend zusammenfassen: „In der Ökumene führt kein Weg am Dialog vorbei.“ – Dass dieser herzlich, respektvoll und ehrlich geführt werden kann, zeigten Lehner und Dessl vor.