Brauchen wir einen Wertekodex in Schule und Kindergarten? – Zu diesem Thema diskutierten Wolfgang Palaver, Sozialethik-Professor an der Universität Innsbruck, und Andrea Lehner-Hartmann, Religionspädagogin an der Universität Wien, am 16. März an der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz.
Ausgabe: 2017/12, Schulen, Werte, Kodex
21.03.2017
Einzig der Begriff des Guten, der Tugenden und der Menschenrechte sei verallgemeinerbar, darin waren sich die Vortragenden einig. Grundsätzlich jedoch sei die Diskussion um Werte und Ethik zweischneidig: Es ist gut, mit Kindern und Jugendlichen über ihre sozialen und persönlichen Einstellungen und Werthaltungen zu sprechen. Andererseits gibt es keinen unverhandelbaren Wertekonsens. Denn in Gesellschaft und Politik würden Werte beständig verhandelt und auch abgeändert. Andrea Lehner-Hartmann verwies auf Erfahrungen mit Kindern, Normen und Spielregeln in einer Gruppe gemeinsam zu vereinbaren: Niemand schaffe es so leicht wie Kinder, Regeln zu formulieren, die für alle einsehbar seien. Kinder könnten dies „besser als Erwachsene“.