Der hl. Josef von Nazaret feiert am
19. März Namenstag und mit ihm alle „Seppen“ und „Pepis“, die auf seinen Namen getauft wurden.
Ausgabe: 2012/11, Serie kunstgutaltneu, Heiligenbild, Josef, Praxistag, Kunstreferat, Namenstag
14.03.2012 - Martina Gelsinger
Die Evangelien bezeichnen ihn als Spross aus dem Hause Davids, geben darüber hinaus aber wenig Auskunft über den Mann an der Seite Mariens. Viel mehr hingegen wissen die apokryphen (nicht in den Textkanon der Bibel aufgenommenen) Schriften über den Zimmermann aus Nazaret zu berichten. Vor allem das Protoevangelium des Jakobus, das nach 150 verfasst wurde. Die Texte dienten über Jahrhunderte Künstlern als Quelle und Inspiration für Darstellungen. Gezeigt wird er zumeist in den Stationen seiner Lebensgeschichte mit Maria, der Kindheit und Jugend Jesu und dem von ihm ausgeübten Beruf des Zimmermanns.
Stab, Lilie und Werkzeuge. Als Einzelfigur tritt er erst ab dem 16. Jahrhundert in bürgerlicher Kleidung, Handwerkertracht und später auch in antiken Gewändern auf. Ab der Barockzeit gewinnt seine Beziehung zum Jesuskind als Symbol für die väterliche Liebe an Bedeutung. Als Attribute zeichnen ihn aus: ein Wanderstab für den beschwerlichen Weg mit der schwangeren Maria zur Volkszählung nach Betlehem und für die Flucht nach Ägypten vor dem Kindermord des Herodes; ein blühender Stab, der für seine Erwählung als keuscher Ehemann von Maria und der nach ihm benannten „Josefsehe“ steht, eine Lilie und die Werkzeuge Säge, Beil oder Bohrer.
Der sorgende Vater. Mit Maria und dem Jesuskind nimmt Josef zumeist eine sorgende und beschützende „Nebenrolle“ ein: Bei der Geburt Christi sitzt er als alternder Mann auf den Krückstock gestützt am Lager von Maria. Szenen zeigen ihn auch beim Kochen des Breies oder dem Trocknen der Windeln. Bei der Anbetung des Kindes durch die Hl. Drei Könige hält er die Laterne, auf der Flucht nach Ägypten führt er den Esel und bei der Darbringung im Tempel trägt er den Korb mit den Opfertauben.
Weltlicher und kirchlicher Patron. Der hl. Josef ist Patron der Steiermark, Kärntens, Tirols und Vorarlbergs. Der Ursprung dieser Patronanz liegt im ausgehenden 17. Jahrhundert, als die Habsburger unter Kaiser Leopold I. Josef zum Universalpatron für das Reich und die Länder ihrer Monarchie ernannten. Papst Pius IX. proklamierte ihn 1870 zum Schutzpatron der „ganzen Katholischen Kirche“. Diese feiert seit der Einführung des „Tages der Arbeit“ im Jahr 1955 am 1. Mai das Fest des „Hl. Josef des Arbeiters“. Josef wird als Patron der Eheleute, Totengräber, Reisenden verehrt und bei Wohnungsnot ebenso angerufen wie für einen guten Tod.
- Praxistag „Heiligenbild“ am Freitag, 28. September, von 13 bis 19 Uhr im Stift Kremsmünster. Anmeldung: Kunstreferat, Tel. 0732/ 73 65 81-44 40, www.dioezese-linz.at/kunst