Bibeltexte sind nicht immer leicht verständlich. Gerade Kinder tun sich schwer mit der Sprache des Alten und Neuen Testaments. In der Welser Pfarre Herz Jesu versucht man diese Herausforderung in mehrfacher Weise zu lösen. Während in der Messe vorne aus der Heiligen Schrift vorgetragen wird, können Eltern ihren Kindern parallel das Evangelium in leichter Sprache leise vorlesen. Dazu liegen eigens Mappen mit den Texten auf, die Gottesdienstbesucher nutzen können. Außerdem wird wöchentlich mit „biblischen Erzählfiguren“ das Sonntagsevangelium in der Kirche nachgestellt. Schauplatz ist die große Krippe, die extra das ganze Jahr über im Gotteshaus aufgestellt bleibt. Vor zehn Jahren hat das Kinderliturgieteam der Pfarre damit begonnen. Eigens wurden dafür viele biblische Figuren gebastelt. In drei intensiven Tagen entstanden durch tatkräftige Arbeit der Ehrenamtlichen die mit Sand gefüllten Puppen.
Figuren drücken Stimmungen aus
Jesus, Maria und Josef sind fixe Figuren, die Rollenzuschreibungen der restlichen Puppen wechseln. „Die Figuren sind beweglich, wodurch Körperhaltungen und Stimmungen sichtbar werden“, sagt Daniel Blumenschein, Pastoralassistent in Wels-Herz Jesu. Grundsätzlich werden die Bibelfiguren für Kinder und Familien gestellt, doch finden die Figuren bei jedem und jeder Anklang, unabhängig vom Alter, berichtet Blumenschein. Ganze Volksschulklassen pilgern unter der Woche in die Pfarrkirche, um sich das biblische Geschehen vor Augen zu führen. Zum Einsatz kommen die Bibelfiguren auch beim monatlichen Kinder-Wortgottesdienst, wenn die Geschichten anschaulich gemacht werden. „Die Kinder verfolgen das immer ganz aufmerksam. Es ist unglaublich, was das auslöst. Die Figuren haben wirklich etwas Magisches an sich“, sagt Daniel Blumenschein.