In meiner Herkunftsfamilie wurde der Namenstag nicht gefeiert. Als Volksschulkind war ich gar nicht glücklich mit meinem Namen. Da hießen die Mädchen Liesi, Maridi, Kathi oder Christl – nicht so hochtrabend wie Irene. Als Spitzname wurde mir noch ein S vor den Namen gesetzt. Das war wirklich gemein. Mein Vater erklärte mir, dass ich nach der Friedensgöttin Eirene benannt wurde und hoffte, dass ich meinem Namen Ehre machen würde. In der Hauptschule war eine zweite Irene, da wurden wir mit unserem Familiennamen gerufen. In meiner ersten Ehe hieß ich dann Schatzi und Mama oder Frau E., da vermisste ich auf einmal „Irene“ und klagte, dass ich keinen Namen mehr hätte. Lustigerweise übernahm ich in der Familie immer die Rolle der Vermittlerin, wenn die lieben Verwandten untereinander einen Wickel hatten. So hatte der Satz „Nomen est Omen“ an Bedeutung gewonnen. Im Internet hab ich herausgefunden, dass es immerhin drei Kaiserinnen und eine Königin mit diesem Namen gegeben hat.
Irene Ebner aus Schalchen ist Stützpunktleiterin des mobilen Hospizes der Caritas im Bezirk Braunau.