Kopf der Woche: Draupati Rokaya, Projektpartnerin der kfbö
Ausgabe: 2017/10
07.03.2017 - Susanne Huber
Benachteiligte Frauen in Nepal dabei zu unterstützen, ein besseres Leben zu führen, war immer der Wunsch von Draupati Rokaya. Als Generalsekretärin eines Frauen-Krisenzentrums setzt sich die nepalesische Projektpartnerin der Katholischen Frauenbewegung Österreichs seit vielen Jahren dafür ein.
Draupati Rokaya wuchs im äußersten Westen Nepals im Dorf Mahakali auf. Da Mädchen in dem asiatischen Land traditionell weniger wert gelten als Burschen, wird es ihnen vor allem auf dem Land oft verwehrt, zur Schule zu gehen. Die Nepalesin hatte Glück. Im schulpflichtigen Alter kam sie zu ihrer Tante nach Gorka, wo sie die Möglichkeit hatte, eine christliche Schule zu besuchen. Im Zuge dessen wurde die Hinduistin schließlich Christin. Später studierte die heute 59-Jährige in Nepals Hauptstadt Kathmandu Sozial- und Erziehungswissenschaften und Betriebswirtschaft, arbeitete als Lehrerin, Sozialarbeiterin und war Voluntärin bei der UNO-Mission in Nepal.
Bildung als Chance
Immer mehr wuchs in ihr der Wunsch, mit benachteiligten Menschen zu arbeiten. Gemeinsam mit anderen Engagierten gründete Draupati Rokaya deshalb die Organisation NMBS, ein Krisen- und Ausbildungzentrum für Mädchen und Frauen. „Am wichtigsten war für uns von Beginn an, ihnen Zugang zu ermöglichen. Nur so haben sie die Chance auf ein besseres Leben.“ Im Projekt gebe es keine Unterschiede die Religionen betreffend – „ob Hindus, Buddhisten, Christen, jeder kann kommen und findet Unterstützung“, sagt die Mutter von zwei erwachsenen Söhnen. Für die Zukunft plant sie, auch für behinderte Menschen zu arbeiten, denn „sie werden in der Gesellschaft völlig ausgeblendet und versteckt“.