Religion und Fasten. Das ist ein uraltes Geschwisterpaar. Fasten steht auch im nicht religiösen Bereich hoch im Kurs. Oder meint man vielleicht doch etwas anderes?
Ausgabe: 09/2017
28.02.2017 - Mattäus Fellinger
„Wenn man den Kopf hängen lässt, so wie eine Binse sich neigt, wenn man sich mit Sack und Asche bedeckt. Nennst du das ein Fasten und einen Tag, der dem Herrn gefällt?“ – Diese kritische Anfrage an die Fastenmentalität stellt bereits der Prophet Jesaja (Jesaja 58). Schiefer Kopf und schlanke Linie haben für ihn mit Fasten nichts zu tun. Es geht um die Mitmenschen. Nicht um Selbstgerechtigkeit, sondern um eine soziale, auch Weltgerechtigkeit geht es. Im Grund ist das Fasten für ihn die Einübung dessen, was später auch Jesus als die Grundmarken des Christseins bezeichnet. Jesaja lässt Gott sprechen: „Das ist ein Fasten, wie ich es liebe: die Fesseln des Unrechts zu lösen, die Stricke des Jochs zu entfernen, die Versklavten freizulassen, jedes Joch zu zerbrechen, an die Hungrigen dein Brot auszuteilen, die obdachlosen Armen ins Haus aufzunehmen, wenn du einen Nackten siehst, ihn zu bekleiden und dich deinen Verwandten nicht zu entziehen“ (Jes 58,6–7)
Machen Sie mit. Senden Sie uns bis 10. März 2017 einen Spruch oder Bibelvers, von dem Sie sich in der Fastenzeit leiten lassen.