Ab in den Süden – dieser Einladung der KirchenZeitung folgten 193 Leserinnen und Leser und machten sich auf den Weg nach Malta. Die KirchenZeitungs-Reise führte bei Sonnenschein, Frühlingsduft und warmen Temperaturen auf die Inseln Malta und Gozo. Die Reisegesellschaft folgte den Spuren des hl. Paulus, der als Schiffbrüchiger vor Maltas Küste die kleine Insel bis heute prägt.
Ausgabe: 09/2017
28.02.2017 - Elisabeth Leitner
Den Frühling einatmen, das Grün der Insel aufsaugen – das war der erste Eindruck, den Malta bei der bunten Reisegesellschaft hinterließ. Von 18. bis 24. Februar waren 193 Teilnehmer/innen der KiZ-Reise auf Malta und der Schwesterinsel Gozo unterwegs. Die Insel ist so groß wie München (316 km2) und hat mehr Kirchen, als das Jahr Tage hat – erklärten die Reiseleiterinnen vor Ort. Barocke Prachtbauten und Festungsanlagen aus dem Mittelalter, Höhlen- und Tempelbauten aus dem 3. und 4. Jahrtausend vor Christus, damit älter als das bekannte Stonehenge in England, standen auf dem Besichtigungsprogramm. Kleine und große Figurinen, die wahrscheinlich als Fruchtbarkeitsgöttinnen verehrt wurden, sind bis heute erhalten. Staunend betrachten die Besucher/innen diese neolithischen Tempel, die durch ihre fortschrittliche und monumentale Bauweise beeindrucken. 5000 vor Christus kamen die ersten Siedler. Etwa 60 nach Christus wird von einem weiteren einschneidenden Ereignis berichtet: Paulus landete als Schiffbrüchiger in Malta und wurde von den Einheimischen freundlich aufgenommen. Drei Monate soll er – so ist in der Apostelgeschichte 27,1–28,15 nachzulesen – auf Malta geblieben sein. Paulusbucht, Paulusgrotte, Pauluskirche sind heute sichtbare Zeugen dieser Missionierung.
Maltas Wurzeln
Malta ist bis heute ein überwiegend katholisches Land, den sonntäglichen Gottesdienst besuchen fast die Hälfte der 400.000 Malteser. Der Erzbischof von Malta Charles Scicluna nahm sich für die Reisegesellschaft aus Oberösterreich Zeit und feierte mit ihnen den Abschlussgottesdienst in der Publius-Kirche in Valletta. Dass Paulus vor Malta Schiffbruch erlitten hat und gerettet wurde, zeichne die Insel Malta bis heute aus: „Wir bauen auf den Wurzeln der Vergangenheit auf, es gibt keinen rechten Erfolg, wenn er nicht auf unseren Wurzeln ruht“, so der Erzbischof. An die 2000 Bootsflüchtlinge stranden jährlich in Malta, die meisten wollen weiter nach Italien, erklärt Reiseleiterin Wiebke Micallef Eynaud. Die Malteser sind es als Inselbewohner gewohnt, ständig neu entdeckt zu werden. Im Lauf der Jahrhunderte sind neue Eroberer, Siedler, Händler und Ritter auf die Insel gekommen: Phönizier, Karthager, Römer, Johanniter-Ritter, Franzosen und Briten. Es gab Türkenbelagerungen und Befreiungsaktionen. Sie alle haben ihre Spuren auf Malta hinterlassen – auch in der Sprache, die arabischen Ursprungs ist. Die KiZ-Leser/innen wandelten mit Freude und Interesse auf den historischen Pfaden, die bis ins Heute führen, und genossen dabei den Frühling, die Wärme und das Meer in Malta.
Malta: Meer, Tempel, Kirchen
Die KirchenZeitung reiste von 18. bis 24. Februar mit „Biblische Reisen“ nach Malta. Nach Apulien & Kampanien und Zypern folgten erneut fast 200 Leser/innen – in fünf Bussen aufgeteilt – der Einladung, in den warmen Süden zu reisen. Malta ist zwar eine kleine Insel, doch reich an Kultur und Natur. Die gigantischen Tempelbauten mit tonnenschweren Steinplatten sind teilweise bis zu drei Meter hoch. Die architektonischen Meisterleistungen beeindrucken Archäologen und Touristen gleichermaßen. Auch die KiZ-Leser/innen machten in Tarxien, Hagar Qim und Mnajdra Halt, um Tempel, Opferaltäre, Skulpturen und Keramikgefäße zu sehen. Einen weiteren Schwerpunkt bildeten die zahlreichen Kirchen auf Malta. Von Barock, Gotik bis Neoklassizismus sind alle Epochen vertreten. In der Stadt Mosta befindet sich etwa eine Kuppelkirche mit 39 Metern Durchmesser, die an das Pantheon erinnert: Die Pfarrkirche hat den viertgrößte Kirchen-Kuppelbau Europas. Valletta, die Hauptstadt Maltas, beeindruckt mit seiner befestigten Hafenanlage, die die Johanniter-Ritter nach der großen Osmanenbelagerung von 1565 errichten ließen (siehe großes Bild). Felsformationen am Meeresrand wie die Blaue Grotte oder das Blaue Fenster auf Gozo lassen die Kraft und Schönheit der Natur spüren. Die Spuren des hl. Paulus in Malta bildeten einen spirituellen Leitfaden für diese KiZ-Reise.