Todestag von P. Engelmar Unzeitig wird Gedenktag in der Diözese Linz
Damit die Erinnerung an den 2016 seliggesprochenen NS-Märtyrer Pater Engelmar Unzeitig in der Diözese Linz, in der er als Priester tätig war, nicht verloren geht, soll künftig auch in Oberösterreich sein Gedenktag gefeiert werden.
Bei der Seligsprechung im Würzburger Dom am 24. September 2016 wurde der 2. März – sein Todestag im Jahr 1945 – zum kirchlichen Gedenktag von P. Engelmar Unzeitig bestimmt. Es dürfen an diesem Tag in der Diözese Würzburg, wo seine Asche beigesetzt ist, und in seiner Ordensgemeinschaft, den Mariannhiller Missionaren, Gedächtnisgottesdienste mit eigenen, auf ihn bezogenen Messtexten gefeiert werden. Im Unterschied zu einem Heiligen ist die Verehrung eines Seligen eben lokal begrenzt. Wenn zu anderen Diözesen besondere Beziehungen bestehen, kann aber der betreffende Bischof auch für sein Bistum einen liturgischen Gedenktag einführen. Da P. Engelmar bei seiner Verhaftung Pfarrer von Glöckelberg, damals eine Pfarre der Diözese Linz war, hat Bischof Manfred Scheuer genau dies getan. In der Sprache des Rechts heißt das: Er hat den „nicht gebotenen Gedenktag“ des Seligen P. Engelmar Unzeitig in den Diözesankalender aufgenommen. Damit findet sich künftig zu P. Engelmar am 2. März ein Hinweis im Direktorium der Diözese Linz, dem liturgischen Kalender, der in jeder Sakristei sowie Pfarrkanzlei aufliegt und zur Vorbereitung der Gottesdienste dient. Der Eintrag in das Direktorium stellt sicher, dass man in jeder Pfarre zumindest einmal im Jahr auf P. Engelmar Unzeitig stößt.
Beliebt bei den Mithäftlingen
P. Engelmar Unzeitig, der sich im KZ Dachau freiwillig zur Pflege typhuskranker Häftlinge gemeldet hat und schließlich selbst an Typhus verstorben ist, hat bei seinen Mitgefangenen tiefen Eindruck hinterlassen: nicht nur wegen seines Lebensopfers, sondern bereits in den Haftjahren davor. Der KZ-Kamerad Leopold Arthofer, Pfarrer von Kronstorf, schreibt im Frühjahr 1946 über P. Engelmar: „Er hatte eine geschickte Hand zum Nähen und viele, darunter auch ich, müssen ihm danken, dass er sorgfältig unsere Häftlingskleider flickte, Knöpfe einnähte, etc. Niemals schlug er mir eine diesbezügliche Bitte ab und opferte manche Stunde der Freizeit. (...) Er war ein Idealist, kannte keine Menschenfurcht, und sagte gerade und ohne Rücksicht heraus, was er sich dachte. Aber alles kam aus einer tiefen, kindlichen Frömmigkeit. Er war voll von Plänen, aber Gott hat ihn heimgerufen.“