Auf Fensterbänken keimen Chili und Paradeiser. Demnächst rücken unsere Landwirte aus, um das Saatgut in die Erde zu bringen. Gesät muss werden. Es ist Zeit. Ein Leitartikel von Matthäus Fellinger
Ausgabe: 2017/09, Landwirtschaft, Saatgut
28.02.2017 - Matthäus Fellinger
Zeit ist es vor allem, die Körner des Vertrauens auszustreuen. Wer kein Vertrauen sät, wird Misstrauen ernten, sagt eine ins Wort geformte menschliche Erfahrung.
Wie viel Misstrauen da auf einmal wuchert: Den Politikern musst du misstrauen. Generell! Die Medien lügen. Die Lebensmittel, die dir der Handel bietet, machen dich krank. Hast du schon nachgedacht, ob dich dein Partner betrügt? Die Kirchen wollen nur dein Geld. Das Internet horcht dich aus. Und erst die Fremden, die aus aller Herren Länder kommen! Trau keinem.
Das sind die Wucherungen, die das Vertrauen ersticken. Nur dir selbst kannst du trauen, wispelt die Schlange des Misstrauens. Doch ein großer Irrtum ist das. Wo Menschen anderen nicht trauen, geht auch das Selbst-Vertrauen verloren. Es braucht den Zuspruch durch andere. Die Anerkennung entgegengebrachtes Vertrauen und Zutrauen.
Zeit ist es zu säen. Gepflegt und gedüngt müssen sie werden, die Felder des Vertrauens, damit das Misstrauen nicht die Oberhand bekommt. „Gesundes“ Misstrauen bezieht sich auf die Propheten des Misstrauens selbst. Es macht krank, wenn es als einzige Pflanze auf dem Lebensfeld steht.