Die Maiandachten in der Basilika Maria Puchheim ziehen Scharen von Menschen an, rund 400 Frauen und Männer kommen regelmäßig. Vor allem die traditionellen Marienlieder, die der Kirchenchor vorträgt, machen die Andachten so attraktiv.
„Ich schau einfach auf das Maul der Zuhörer“, sagt Hans Schifflhuber. Seit der 81-Jährige Leiter des Kirchenchores der Pfarre Maria Puchheim vor fünfzehn Jahren mit der musikalischen Gestaltung von Maiandachten begonnen hat, sind in der Basilika – einer Hochburg der Marienverehrung – die Kirchenbänke voll. Er weiß, welche Musik die Menschen berührt. „Ave Maria“ von Wolfgang Lentsch, „Mutter mit dem Jesuskind“ von Sepp Oberhöller oder „Das Aveglöcklein“ von Theodor Grau – dank der Auswahl von romantischen Liedern erlebt die Maiandacht in Maria Puchheim eine Renaissance. „Es sind alte, schlichte Lieder ohne verschraubte Fugen“, erklärt Schifflhuber sein Repertoire.
Tränen in den Augen. Für diese Einsicht zahlte der Chor anfangs Lehrgeld: Für die allererste Maiandacht 1996 studierte Schifflhuber schwere Stücke aus der Klassik ein. „Wir haben monatelang geschliffen und gefeilt.“ Als Abschluss stand eine schlichte Chorbearbeitung von „Segne Du Maria“ am Programm. „Genau auf dieses letzte Lied wurden wir monatelang angesprochen. Die Menschen hatten Tränen in den Augen.“
Maiandachten für Kirchenferne. Traditionelle, ins Gemüt gehende, musikalische Kost in lauen Abendstunden. – „Warum auch nicht? Selbst viele kirchenferne Menschen kommen zu diesen Maiandachten, weil sie die Geborgenheit lieben, die diese Lieder vermitteln“, steht Pfarrgemeinderatsobmann Karl Asamer ganz hinter dem Konzept: „Wenn die Natur erblüht, dürfen auch Musik und Sprache einmal blumig sein.“
Musik und geistliche Impulse. Zweimal pro Woche begleitet der Puchheimer Kirchenchor die Gläubigen bei Andachten musikalisch durch den Wonnemonat Mai. Bis zu drei Stunden kann da schon ein Einsatz inklusive Chorprobe dauern. Fleiß, der sich auszahlt: Durchschnittlich 400 Menschen kommen an diesen Tagen in die Basilika, über 800 Gläubige besuchen meist die letzte Maiandacht am Monatsende. Pater Franz Kendöl bereichert die Maiandachten mit Texten und seinen Gedanken. Der 87-jährige rüstige Geistliche scheint mit seinen engagierten Predigten wohl mit ein Grund zu sein, dass die Menschen gerne kommen.