Mein Vorname gefällt mir. Er ist kurz und praktisch. Da mein Nachname auch kurz ist, habe ich gewisse Vorteile beim Unterschreiben. Mein Vater hieß ebenfalls Emil. Es entsprach der Familientradition, dass der Stammhalter den Vornamen des Vaters weiterträgt. Da mein Vater früh gestorben ist, war ich dann leider bald der alleinige Namensträger der Familie. In der Schule habe ich festgestellt, dass Mitschüler sehr selten meinen Vornamen hatten. Als ich dann Latein lernte und hörte, dass viele Römer Aemilius hießen, schloss ich daraus, dass mein Vorname offenbar in der Antike weniger selten war. Mittlerweile kommt offensichtlich Emil wieder in Mode. Ich freue mich jedenfalls, wenn ich höre, dass ein Täufling auf den Namen Emil getauft wird.
Ich habe mich bis dato kaum mit meinem Namenspatron beschäftigt. Aber nun habe ich Recherchen angestellt. Offensichtlich war mein Namenspatron ein Christ in Karthago, der unter Folter seinen Glauben verraten hat, sich dann aber wieder zum Christentum bekehrt hat und letztendlich als Märtyrer 258 n. Chr. gestorben ist. Seine unter Beweis gestellte Konsequenz, die er mit seinem Tod bezahlte, empfinde ich als vorbildlich. Der Name kommt aus dem Griechischen und bedeutet schlichtweg Christ, ist also programmatisch für das Bekenntnis zu Christus und steht somit Pate für alle, die ihrer Überzeugung treu blieben – notfalls bis in den Tod.
Mag. Emil Lauss ist stellvertretender Direktor und Vorstand der HYPO-Bank Oberösterreich.