Unter dem Titel „Sammlung“ präsentiert Philipp Schönborn seit Montag im Kunsthistorischen Museum Wien große Fotoarbeiten. Der Künstler, der erst zur Kirche zurückfinden musste, ist auch für seine religiöse Kunst bekannt.
Ausgabe: 2017/07
14.02.2017 - Heinz Niederleitner
Thema der aktuellen Ausstellung ist die Kunst selbst – oder genauer: die Sammlung von Kunst: 16 große Fotozusammenstellungen vereinen Bilder aus Kunstsammlungen weltweit. Aus der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums hat Schönborn zum Beispiel 75 gemalte Hände kombiniert. Auch zwei Marienbilder sind zu sehen. Kunst, Natur und Religion sind die Hauptthemen des 74-Jährigen. Die letzte Ausstellung des älteren Bruders von Kardinal Christoph Schönborn vereinte unter dem Titel „Punkt Omega“ 80 Jesus-Bilder.
Spiritualität
„Gute Kunst sollte immer einen geistigen Hintergrund haben – und bei mir ist das Spiritualität“, sagt Schönborn. Selbstverständlich ist das nicht: Mit 15 wandte sich der in Vorarlberg Aufgewachsene von der Kirche ab und besuchte fast 30 Jahre lang keine Kirche. „Aus einem Gefühl des Mangels heraus habe ich dann zu meditieren begonnen. Bald bin ich dann wieder in die Kirche gegangen. Nun komme ich täglich zur Messe“, erzählt der Vater zweier erwachsener Töchter. Er hofft, mit seiner Kunst auch Verkünder zu sein. Mehrmals im Jahr kommt in München lebende Schönborn, dessen Vater Kunstmaler war, nach Österreich – vor allem nach Vorarlberg, wo seine Mutter lebt.
Die Ausstellung „Sammlung“ läuft bis 3. September. Informationen: www.khm.at