Bei der Suppe merkt man es gleich. Bei der Natur dauert es länger – wenn sie versalzen wird.
Ausgabe: 2017/06
07.02.2017 - Matthäus Fellinger
4100 Tonnen Streusalz wurden allein am Dienstag, 31. Jänner 2017 auf Oberösterreichs Straßen und Gehwegen ausgestreut. Ein neuer Rekord. Ob es wirklich um so viel eisiger war als in früheren Jahren oder ob heutige Geräte einfach größere Mengen zulassen, bleibt dahingestellt. Der Durchschnittsverbrauch in Österreich liegt zwischen 200.000 und 300.000 Tonnen pro Saison. Gewaltige Mengen sind das. Die Tiere spüren es an den Pfoten, viele Kleinlebewesen vertragen das Salz schlecht, viele Pflanzen mögen es auch nicht. Als Streusalz am Anfang des 20. Jahrhunderts auf den Pariser Straßen erstmals zum Einsatz kam, waren es die Pferde, deren Hufe angegriffen wurden. Umweltorganisationen warnen schon länger vor den negativen Folgen der „molaren Schmelzpunkterniedrigung“, wie der Fachbegriff lautet. Irgendwann gelangt das Salz in das Grundwasser, in die Bäche und Seen. Streusalz ist eines der in Kauf genommenen Opfer zugunsten der Bequemlichkeit. Ein Beispiel könnte man sich an den skandinavischen Ländern nehmen. Dort wird viel weniger gestreut. Mit Schnee und Eis zu leben hat man dort besser im Blut.
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