Wegen Altersschwäche (des Autos!) muss sich KiZ-Redakteurin Brigitta Hasch von ihrem Gefährt trennen. Mit Wehmut.
Ausgabe: 2017/04
24.01.2017 - Brigitta Hasch
„Wie alt ist Ihr Auto?“, fragte mich beim letzten Reifenwechsel der Mechaniker. „16 Jahre“, antwortete ich und machte dabei einen Gedankensprung zurück. Den schwarzen Wagen bekam ich am ersten Schultag meines Sohnes. Lange achtete ich penibel darauf, keine Krümel im Innenraum und schon gar keine Kratzer am Lack abzubekommen. Ersteres funktionierte bestens, weil: Essverbot im Auto. Das klingt nach „Rabenmutter“, war aber für die Kinder nie ein Problem, sie waren es so gewohnt. Statt zu essen, haben wir gemeinsam im Auto gesungen, dass wir oft heiser wurden. Mein altes Auto ertrug nicht nur das, sondern auch alle Kinder-Kassetten von Bibi Blocksberg bis Benjamin Blümchen mit stoischer Ruhe. Der Wagen kannte die Adressen vieler Freunde, brachte vergessene Hausübungshefte zur Schule und holte die Jugend am Freitag, pünktlich um Mitternacht, von den ersten Altstadtbesuchen ab. Es kamen 2000 spannend-heitere Kilometer für ihre Führerscheine und das Auto machte seine ersten Ausfahrten ohne mich. Nun folgte wegen Altersschwäche (des Autos!) die endgültige Trennung. Wehmütig, immerhin waren wir 16 Jahre lang ein gutes Team.