Der Blick ins Backrohr zeigt es: Schön geht er auf, der Kuchen. Beim Betrachten all der Vorkommnisse auf der Welt verfallen manche in Pessimismus. Wie die Zutaten eines Rezeptes, durchmischt zum Teig, liegt einem alles vor Augen – nicht absehbar, was daraus werden soll. Leitartikel von Matthäus Fellinger.
Ausgabe: 2017/04
24.01.2017 - Fellinger Matthäus
Werden. Das ist das Stichwort. An das Werden muss man glauben. Die Zutaten, der klebrige Teig ist noch nicht alles.
Auch auf Menschen trifft es zu: Man wird ihnen nicht gerecht, wenn man sie nur nach dem Augenblick beurteilt, oder wie man sie gestern erlebt hat.
Zwischen Weihnachten und Ostern liegt der Spannungsbogen der Menschwerdung: Sie meint nicht nur die Geburt des göttlichen Kindes. Der ganze Weg Jesu gehört in dieses Werden. Auch das Kreuz. Und die Auferstehung. Er setzt sich fort im Weg derer, die seinen Spuren folgen.
„Ich bin der Weg“, sagt Jesus. Glaube ist Zutrauen: Wer auf dem Weg Jesu bleibt, geht nicht fehl. Da wird was draus.
Es stimmt gnädiger, wenn man an das Werden glaubt, vor allem Menschen gegenüber: Sie sind mehr, als wir wahrnehmen. Wer weiß, wozu sie fähig sein werden? Einen Menschen abschreiben, das heißt, nicht mehr an sein Werden zu glauben. Eines braucht es. Für Wärme muss man sorgen. Dann gibt es ein Aufgehen. Beim Teig ist es so, bei den Menschen auch.