Computerspiele strapazieren die Nerven, wenn der Nachwuchs ständig damit beschäftigt ist. Aber ehrlich: Computerspielen wäre in der eigenen Kindheit sicher auch der Hit gewesen! Ein "Unter Uns" von KiZ-Redakteurin Christine Grüll.
Ausgabe: 03/2017
17.01.2017 - Christine Grüll
„Mir ist aber langweilig“, mault der Sohn, nachdem ich ihn vom Computer-Bildschirm weggescheucht habe. „Langeweile ist gut! Sie bringt die Kreativität in Schwung, und neue Spiele tun sich auf!“, sage ich. Dieser Dialog, oder ein ähnlicher, wiederholt sich täglich. Ich laufe Gefahr, von unserem Sohn nicht mehr als liebende Mutter, sondern als sadistische Spielverderberin gesehen zu werden. Trotzdem sorge ich unermüdlich dafür, dass der Computer nicht vollends die Oberhand über die Nachmittagsgestaltung erlangt. Dabei denke ich an meine eigenen Nachmittage in den 1970ern. Mit den Kindern aus der Nachbarschaft haben wir gebaut und gebastelt und ständig andere Identitäten angenommen.
Wenn ich aber ehrlich bin, war es manchmal ganz schön langweilig. An langen, nebeligen Herbsttagen hat sich sogar ein Hauch von Depression eingeschlichen. Da wäre ein Computerspiel schon fein gewesen.