Ich heiße Franz. Schon mein Vater hieß Franz. Als ich mit 13 oder 14 Jahren begann, Briefe zu schreiben, war es ein Nachteil, genau so zu heißen wie mein Vater. Da die Post immer mein Vater in Empfang nahm, öffnete er auch Briefe, die eigentlich an mich adressiert waren. Das war mir natürlich nicht recht, und so sann ich auf Abhilfe. An meinem Namenstag stand im Kalender „Franz von Sales“. Ich fand heraus, dass es neun (!) verschiedene Heilige namens Franz gibt. Ich fand heraus, dass manche Fränze ihrem Vornamen ein X. beifügen, Franz X. für Franz Xaver. Und so hängte ich an meinen Vornamen „Sales“ an: Franz Sales Sklenitzka. Ich fand auch heraus, dass Franz von Sales der Schutzpatron der Lehrer und Schriftsteller ist. Das passte gut. Ich wurde zunächst Lehrer. Danach war ich eine Zeit lang Lehrer und Schriftsteller. Seit 27 Jahren bin ich „nur“ mehr Schriftsteller. Und dieser zweite Name, nach dem ich immer wieder gefragt werde, gehört schon seit Langem „richtig“ zu mir.