Wer gern Vorrat anlegt, kann probieren, Schätze aus dem Garten durch Trocknen oder Dörren haltbar zu machen.
Der große Vorteil von Trocknen ist, dass es wenig Energie benötigt. Oft kann man dafür Wärme nutzen, die ohnehin da ist – im Backofen nach dem Backen, in einem sauberen Heizraum, über dem Heizkörper oder Küchenofen, Wärme in der Luft. Zum Aufbewahren von getrockneten Vorräten braucht man keine Energie, beim Einfrieren braucht man etwa ständig elektrischen Strom. Trockengut verliert an Gewicht und Volumen, es braucht weniger Platz als zum Beispiel Eingekochtes. Ein Nachteil ist, dass manche Vitamine bei höheren Temperaturen verloren gehen.
Schattig und trocken. Unter Trocknen versteht man „natürliche Trocknung“, zum Dörren braucht man geeignete Einrichtungen, etwa einen Dörrapparat. Damit natürliche Trocknung gelingt, muss die Luft warm und trocken sein und ständig zirkulieren. Sie sollte im Schatten passieren. Im direkten Sonnenlicht bleichen Pflanzenteile aus und Aroma sowie andere Inhaltsstoffe gehen verloren. Bei zu feuchter Luft droht Schimmelpilz-Befall.
Luft-getrocknet. In Bündeln trocknen sollte man nur kleine Mengen und ausschließlich Blattkräuter, am besten über einer Wärmequelle. Mit einem Trockenhord können größere Mengen auf einmal getrocknet werden. Dafür wird ein Fliegengitter aus Kunststoff über einen Holzrahmen gespannt und mit Heftklammern befestigt. Mit einem Abstand von etwa 30 cm können mehrere Trockenhorde übereinander verwendet werden.
Knabberei. Mit einem Dörr-Apparat kann man so gut wie jedes Obst und Gemüse trocknen. Steinobst trocknet schneller, wenn es entsteint ist. Es wird mit der Schale nach unten auf die Siebe gelegt. Verwendet wird es wie Rosinen, für Müsli oder als Knabberei, das gilt auch für getrocknete Äpfel. Getrocknete Beeren kommen hauptsächlich für Früchtetee in Frage. Getrocknete Birnen werden als „Kletzn“ weiterverarbeitet. Fruchtgemüse wie Zucchini oder Kürbis werden in Streifen geschnitten (mittels Sparschäler), und können als Knabberei oder für Suppen und Eintöpfe verwendet werden, genauso wie Karotten oder Sellerie. Getrocknete Tomaten in Öl gelten als Delikatesse. Seine Vorlieben muss aber jede/r selbst entdecken!
- Buchtipp: Dörren & Trocknen, Obst, Kräuter, Gemüse und Pilze, Wolfgang Zemanek, Leopold Stocker Verlag, Euro 16,90.