Die Zahl der registrierten Besitzer von Schusswaffen ist laut Innenministerium 2016 in Österreich um gut zehn Prozent gestiegen. Kommentar von Heinz Niederleitner.
Ausgabe: 2017/02
10.01.2017 - Heinz Niederleitner
Zwar dürfte (trotz Dunkelziffer) der Anteil von Waffenbesitzern in der Bevölkerung im einstelligen Prozentbereich liegen. Dennoch sollte die Entwicklung zu denken geben.
Es liegt auf der Hand, dass die Verunsicherung durch die Flüchtlingskrise und Terroranschläge einen starken Einfluss auf Waffenkäufe haben. In Tschechien wird derzeit sogar ein Recht auf Schusswaffen in der Verfassung diskutiert – vor dem Hintergrund von Terroranschlägen in anderen Ländern.
Das alles ändert nichts daran, dass das Gewaltmonopol beim Staat und ausgebildeten Polizeikräften bleiben muss. Man kann nicht oft genug daran erinnern: Schusswaffen sind immer ein Risiko. Die Folgen des US-Waffenrechts rufen uns die Gefahren einer bewaffneten Gesellschaft in trauriger Regelmäßigkeit mit Amokläufen in Erinnerung. Eine Schusswaffe zu besitzen, ist noch keine Garantie dafür, sie verantwortet einzusetzen – nämlich nur im äußersten Notfall: bei der Bedrohung von Leib und Leben. Bei der Verteidigung von Eigentum ist die Verhältnismäßigkeit ganz anders.