Während die Inflationsrate im November bei 1,3 Prozent lag, stiegen die Wohnungsmieten laut Statistik Austria um 3,9 Prozent. Da müssten Alarmglocken läuten, denn Steigerungen bei diesem Ausgabenposten treffen ärmere Menschen besonders hart. Rechtlich ist das Terrain schwierig: Sozialpolitik steht Eigentumsrechten gegenüber. Doch nicht nur die Arbeiterkammer weist auf das Problem hin. Auch eine Bausparkasse klagte jüngst über „Wohnungsnot im leistbaren Segment“. Die Einflussmöglichkeiten der Politik auf privatwirtschaftlichen Wohnbau haben Grenzen. Der Staat wird daher wohl um mehr finanzielle Stimulation des genossenschaftlichen Wohnbaus nicht herumkommen.
Heinz Niederleitner
Armutsspirale
Botswana und die Inselstaaten Malediven, Kap Verde und Samoa haben etwas gemeinsam. Diese vier Länder zählen zu jenen, die es seit 1970 geschafft haben, nicht mehr auf der Liste der Staaten zu stehen, die zu den ärmsten der Welt gehören. Das ist eine extrem geringe Zahl, wenn man bedenkt, dass es insgesamt laut UNO 48 besonders arme Länder gibt. In diesen am wenigsten entwickelten Staaten, – darunter Angola, Afghanistan, Haiti und Bangladesh –, hat sich seit 1990 die Zahl der Armen „mehr als verdoppelt“, hieß es nun seitens der UNO. Um der Armutsspirale zu entkommen, ist ein weltweites Umdenken, unter anderem im wirtschaftlichen Bereich, dringend angesagt.