Barbara Jatta ist neue Direktorin der Vatikanischen Museen. Mit ihr steht erstmals eine Frau an der Spitze der päpstlichen Kunstsammlungen.
Ausgabe: 2017/01
03.01.2017 - Susanne Huber
Die Vatikanischen Museen, die zu den größten der Welt zählen, ziehen jährlich sechs Millionen Besucher an. Seit 1. Jänner werden die päpstlichen Kunstsammlungen, die 1506 gegründet wurden, erstmals von einer Frau geleitet: der Kunsthistorikerin Barbara Jatta. Die 54-jährige Römerin war seit Juli 2016 Vize-Direktorin der Sammlungen und damit engste Mitarbeiterin von Antonio Paolucci (77), der die Vatikanischen Museen seit 2007 leitete. Der Stabwechsel von Paolucci war seit ihrer Berufung zur stellvertretenden Leiterin im Sommer erwartet worden. Offiziell wurde Barbara Jatta dann am 20. Dezember durch Papst Franziskus als Paoluccis Nachfolgerin ernannt.
Karriere. Der Mutter von drei Kindern liegt die Kunst im Blut. Ihre russische Großmutter war Malerin, ihr Großvater ein römischer Kunsthistoriker. Barbara Jatta wurde am 6. Oktober 1962 in Rom geboren und studierte an der römischen Universität „La Sapienza“ Archivkunde und Kunstgeschichte, arbeitete von 1981 bis 1996 für das Nationale Grafik-Institut Italiens als Restauratorin und war in der Katalogisierung tätig. 1996 wurde sie Leiterin des Kabinetts für Drucke in den Vatikanischen Museen. In dieser Rolle war sie mit zuständig für Ausstellungen und Neuerwerbungen. 2010 ernannte Benedikt XVI. (2005–2013) sie zusätzlich zur Kuratorin der Drucke in der Vatikanbibliothek.