Eigentlich war mir der Name Vitus, Kirchenpatron meines Heimatortes, zugedacht. Dagegen gab es heftigen Protest meiner Geschwister. So erhielt ich einen Namen, der vor allem Filmbegeisterten vertrauter ist als mein Namensheiliger. Oskar ist eine Sprachherleitung von Ansgar und heißt „Gottesspeer“. Der hl. Ansgar wurde um 800 in Frankreich geboren und trat in den Orden der Benediktiner ein. Mit 26 Jahren ging Ansgar nach Skandinavien zur Heidenmission. Durch seine Verdienste und Beliebtheit wurde er Bischof von Bremen, wo er am 3. Februar 865 starb und wo seine Gebeine ruhen. Bald darauf wurde er heiliggesprochen und als „Apostel des Nordens“ verehrt. Mein persönlicher „heiliger Oskar“ ist aber Bischof Oscar Romero. Sein Todestag jährt sich heuer am 24. März zum 30. Male. Seine Wandlung zu einem liebevollen Helfer für Unterdrückte hat mich als Schüler schon beeindruckt und ist mir jetzt als Lehrer wertvolles Vorbild. Seine Heiligsprechung steht noch aus und ich möchte sie noch erleben dürfen.
Mag. Oskar Bauer ist Religionsprofessor in Gmunden.