Danke-Sagen, das ist doch ganz leicht! Aber nicht immer und nicht für alle ... Ein "Unter Uns" von KiZ-Redakteurin Christine Grüll.
Ausgabe: 2016/49
06.12.2016 - Christine Grüll
Höflichkeit gehört zu einer guten Kinderstube, wird gerne behauptet. Daran ist sicher etwas Wahres. Aber es gibt Kinder (und ich weiß, wovon ich spreche), denen das oft und gerne verordnete Danke-Sagen gehörig gegen den Strich geht. Manche Kinder bewahren sich diese Abwehr bis ins Erwachsenenalter. Das fällt mir zumindest öfter im Stadtbus auf. (Beim Busfahren lassen sich übrigens menschliche Regungen herrlich beobachten!)
Immer wieder kommt es vor, dass ein Fahrer wartet, bis spätkommende Fahrgäste im Laufschritt den Bus erreicht haben. Auf ein Danke warten der Busfahrer und ich in meiner Sitzbank oft vergebens. Einmal setzte sich nach so einem Lauf ein Mann in die erste Reihe. Nachdem er wieder zu Atem gekommen war, hielt er dem Busfahrer einen Geldschein hin und sagte, er wolle sich damit für das Warten bedanken. Da sagte der Chauffeur: „Geld brauch ich keines. Mir reicht ein Danke.“ Zugegeben, der Satz passt nicht bei jeder Gelegenheit – ich denke da an den Monatslohn –, aber in dieser Situation hat er mir enorm gut gefallen.