Denk Mal: Beim Glauben ist es oft so: Man muss viel weniger, als man glaubt, man darf mehr, als man meint.
Ausgabe: 2016/49
06.12.2016 - Matthäus Fellinger
1954 – in diesem Jahr wurde von Maria Ferschl und Heinrich Rohr das Lied „Wir sagen euch an den lieben Advent“ geschrieben. Sehr jung also. So jung, dass man Text und Melodie nicht einfach abdrucken darf, ohne dafür zu bezahlen – wegen der Urheberrechte. Vieles um die Advent- und Weihnachtsbräuche ist jung. Der Adventkranz selbst wurde erst ab der Mitte des 19. Jahrhunderts allmählich eingeführt, zuerst in der evangelischen, dann in der katholischen Kirche. Also ist auch die Frage, warum denn gerade am dritten Adventsonntag eine rosa Kerze brennen soll, während die anderen Kerzen violett, rot oder auch nur weiß gehalten sind, keine Glaubensfrage. In den ersten Jahrhunderten war der Advent selbst deutlich länger, bis zu sechs Adventsonntage gab es. Der dritte Adventsonntag ist der Sonntag Gaudete – Sonntag der Freude. Die Vorfreude auf die Geburt des Herrn kann auch in der Farbe der Kerze zum Ausdruck kommen. Kann – aber muss nicht. Es ist wie bei vielem, was mit Glaube zu tun hat: Man muss viel weniger, als man glaubt, man darf mehr, als man meint.
Machen Sie mit. Welches ist Ihr liebstes Advent- und Weihnachtslied? Schreiben Sie bis 16. Dezember 2016. Wir verlosen ein Buch. Adresse: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at.