Warum KiZ-Redakteur Paul Stütz Kutten bei der Erstkommunion besser findet.
Ausgabe: 2016/47
22.11.2016 - Paul Stütz
Die Erstkommunion meines Sohnes nähert sich mit großen Schritten. In Vorbereitung auf das Fest kommt das klassische Thema: Was tragen die Kinder, Kutte oder Kleid beziehungsweise Anzug? Meistens ist das Thema in den Pfarren schnell abgehandelt, wenn überhaupt diskutiert wird. Denn mit dem „Wir haben das immer so gemacht“, argumentiert sowohl Kleider- wie Kuttenlager. Wie es eben jeweils üblich war. Bei uns wird es übrigens die individuelle Kleidung. Ich, der ich die Uniform während meines Präsenzdienstes gehasst habe, bin über mich erstaunt, dass ich zur Minderheitsmeinung tendiere: Ich bin ein Kutten-Fan. Ich mag diesen Mini-Mönchs-Look, der eigentlich liturgisches Gewand heißt. Ich finde das genauso entzückend wie die Kleidchen und Anzüge. Wenn ich ehrlich bin, liegt es erstens daran, dass ich selbst so zur Erstkommunion gegangen bin. Pure Nostalgie. Zweitens stresst mich Gewandeinkaufen, und da ist man ja mit der Kutte aus dem Schneider. Und: Die Idee, dass es eine Gemeinschaft der Gläubigen ist, kommt durch die Kutte meiner Meinung nach etwas besser zur Geltung. Nur dieses eine Mal bin ich für Gleichmacherei. Quasi ein bisschen Kommunismus in der Kirche.