Die Tiroler Ärztin Maria Schiestl widmet sich seit vielen Jahren dem Volk der Maasai in Kenia. Am 25. November erhält sie für ihr Lebenswerk den Romero-Preis von „Sei so frei“, der entwicklungspolitischen Aktion der Katholischen Männerbewegung Österreichs.
Ausgabe: 2016/47
22.11.2016 - Susanne Huber
Die Sehnsucht nach Afrika war bei Maria Schiestl immer schon groß. Mit Begeisterung hat sie als Kind die Missionszeitschriften gelesen, die ihre Mutter abonniert hatte. Gleichzeitig wuchs damals in ihr der Wunsch, einmal Ärztin zu werden. Mittlerweile hat sie ihre Träume umgesetzt – mit Geduld, einem starken Willen und viel Gottvertrauen. Ihre erste Zeit in Kenia verbrachte die Zillertalerin von 1979 bis 1984 zunächst als Lehrerin und Schulleiterin über den Österreichischen Entwicklungsdienst. Schon bald wurde ihr bewusst, wie wichtig es wäre, medizinisches Wissen zu haben und auch etwas für die Frauen zu tun, die unter anderem an den Folgen der Genitalverstümmelung litten. „In dieser entlegenen Gegend, ein Malariagebiet, fehlte ein Spital. Das war schlimm, denn es gab viele Kranke“, sagt die 64-Jährige.
Fügung
Mit 37 Jahren fasste sie den Entschluss, in Österreich Medizin zu studieren, um dann als Ärztin wieder nach Kenia zurückzukehren. Seit elf Jahren leitet sie in Entasekera nun schon ein Krankenhaus und ein Bildungszentrum. „Es ist die Gegend, wo ich vorher schon war. Dass ich dort hinkam, war Fügung.“ Mit Fingerspitzengefühl hat sie ihre Lebenserfahrungen in die Arbeit mit dem Volk der Maasai einfließen lassen. „Nur als Ärztin tätig zu sein, ist nicht genug. Man muss alle Facetten des Lebens mit einbeziehen.“ Infos: www.seisofrei.at