Die KirchenZeitung setzt den Opfern von Dachau ein „Denkmal“. Ihre Namen sollen sie zurückerhalten. In Dachau wurden sie als Nummern behandelt.
Ausgabe: 2018/10
06.03.2018 - Matthäus Fellinger
Nach Auschwitz ist die Welt nicht mehr, wie sie war. Für Oberösterreich gilt das ebenso für Dachau. „Nach Dachau“, hieß es für rund 1000 Oberösterreicher. Polizisten, Politiker, Priester, Menschen, die sich kritisch den Nationalsozialisten gegenüber geäußert hatten, wurden nach dem 12. März 1938 sofort verhaftet – und vorwiegend nach Dachau gebracht. Ein Drittel von ihnen kam dort oder in einem anderen Konzentrationslager ums Leben. Erna Putz hat in Zusammenarbeit mit dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes und der KZ-Gedenkstätte Dachau ihre Namen zusammengetragen. In Dachau waren Männer inhaftiert. Frauen kamen vorwiegend nach Ravensbrück. Darüber muss noch geforscht werden. Die KirchenZeitung setzt den Opfern von Dachau mit dieser Ausgabe ein „Denkmal“. Ihre Namen sollen sie zurückerhalten. In Dachau wurden sie als Nummern behandelt. Die Liste zeigt: Keineswegs alle haben dem einmarschierenden Hitler und den Nationalsozialisten zugewunken. Viele von ihnen wurden sofort ausgeschaltet. In Oberösterreich war der Widerstand größer als anderswo. Man beschuldigte den Klerus, nicht genug für den Führer zu tun. 43 Priester und Ordensleute wurden nach Dachau gebracht. Nirgendwo sonst gab es eine so hohe Zahl. 19 starben.
Angeführt werden auf den folgenden Seiten Oberösterreicher (auch aus Oberdonau in Böhmen), die in OÖ geboren wurden oder hier lebten. Viele wurden an andere Lager überstellt. Bei den im KZ Verstorbenen werden Todesdatum und Todesort angegeben.
Abkürzungen: r.k. katholisch ev. evangelisch mos. mosaisch (jüdisch) o.f.W. ohne festen Wohnsitz kfl. konfessionslos ggl. gottgläubig Bifo Bibelforscher